Erster Ebola-Patient in Deutschland!

In Deutschland wird erstmals ein Ebola-Patient aus Westafrika behandelt. Der erkrankte Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist heute in Hamburg gelandet, bestätigte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt.
von  dpa
Mit dieser Spezialmaschine kam der WHO-Helfer aus Sierra Leone in Hamburg an.
Mit dieser Spezialmaschine kam der WHO-Helfer aus Sierra Leone in Hamburg an. © dpa

Hamburg - Der Spezialjet mit dem Ebola-Patienten aus Westafrika an Bord ist am Geschäftsfliegerzentrum des Hamburger Flughafens gelandet. Dort wird er von einem Isolierrettungswagen der Feuerwehr übernommen. Der erkrankte Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werde noch heute ins Universitätskrankenhaus in Hamburg-Eppendorf gebracht, sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt.

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Zuvor hatte die "Bild" über den Fall berichtet. Nach Informationen der Zeitung wurde der Mann bisher in Sierra Leone behandelt.

Update

Die Hamburger Gesundheitsbehörde ist mit den Abläufen rund um die Ankunft des Ebola-Patienten aus Westafrika zufrieden. «Die höchsten Sicherheitsstandards waren gewährleistet», sagte Schmidt. Die Weltgesundheitsorganisation habe am Samstagabend angefragt, ob der Arzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) behandelt werden könnte. Innerhalb von vier Stunden waren nach Angaben des UKE alle Beteiligten informiert. Die ersten Details seien bereits am Sonntag im Fachstab Seuchenschutz besprochen worden, erklärte Schmidt. Dem Stab gehören unter anderem die Gesundheits- und Innenbehörde, das UKE sowie Vertreter von Feuerwehr, Polizei und flughafenärztlichem Dienst an.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) will bei dem Ebola-Patienten aus Westafrika keine experimentellen Artzney einsetzen. Stattdessen setze man als wesentliches Therapieprinzip auf eine unterstützende Behandlung («supportive care»). Dabei gehe es um die Basisversorgung, sagte der Tropenmediziner Stefan Schmiedel am Mittwoch - etwa Schmerztherapie, Fiebersenkung und Flüssigkeitsmanagement.

«Wir glauben, dass durch diese einfachen Maßnahmen bereits die Sterblichkeit der Ebola-Erkrankung deutlich gesenkt werden kann.» Bisher sei nicht vorgesehen, Artzney einzusetzen, die nur an Tieren getestet wurden: «Wir planen nicht, solche Optionen wahrzunehmen, weil wir sehr stark daran glauben, dass diese Basismaßnahmen ausreichend sind.»

 

WHO übernimmt Kosten

 

Die Kosten für die Behandlung des Ebola-Patienten aus Westafrika im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) trägt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), sagte Schmidt. Wie hoch die Therapiekosten sein könnten, ist nach UKE-Angaben bisher jedoch völlig unklar. Ob es weitere Anfragen gibt, Ebola-Patienten in Hamburg zu versorgen, wollten Vertreter des UKE nicht sagen.

Schon Ende Juli hatte die Weltgesundheitsorganisation beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) angefragt, ob ein Mitarbeiter einer Gesundheitsorganisation dort betreut werden könne. Der Arzt war aber gestorben, bevor er zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden konnte.

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