Erste Bilder vom neuen Kreuzfahrtschiff "Aida Prima"
Limassol - Für Aida-Fans hat das Warten bald ein Ende: In der letzten Aprilwoche bricht das neue Flaggschiff "Aida Prima" zur ersten Reise auf.
Das alles passiert mehr als ein Jahr später als geplant. Beim Bau in Japan gab es immer wieder Verzögerungen.
"Mehr Raum, mehr Vielfalt, mehr Service": Das waren laut General Manager Konstantin Burkämper oft gehörte Kundenwünsche - und somit auch Vorgaben beim Bau. Das Schiff wurde im Vergleich zu seinen Vorgängern fast komplett neu konzipiert. Was erwartet Passagiere an Bord?
Restaurants
Aida-Stammgäste werden in Sachen Kulinarik auf der "Aida Prima" viel Bekanntes wiedererkennen: "Markt-Restaurant", "Bella Donna", "East", "Weite Welt", "Brauhaus", "Rossini", "Buffalo Steak House". Doch fast alles hat eine neue Optik bekommen. Und es sind neue Restaurants dazugekommen, zum Beispiel das Familienrestaurant "Fuego", das Ristorante "Casa Nova", die französische Brasserie "French Kiss" oder die Currywurstbude "Scharfe Ecke". Und natürlich die Kochschule. Ein häufiger Kritikpunkt auf den bisherigen Aida-Schiffen war, dass in den Büfettrestaurants teilweise akute Platznot herrschte. Dem begegnet Aida Cruises auf der "Aida Prima" mit dem Angebot, im Vorfeld Plätze zu reservieren. Wer das nicht möchte, bekommt auf Bildschirmen im Schiff Hinweise, wie voll es in welchem Restaurant gerade ist.
Bars
Der Bar-Höhepunkt befindet sich ganz vorne im Schiff. Komplett in Weiß gehalten ist die "Spray Bar" am Bug, wo es Champagner und Co. gibt. Durch eine kleine Tür geht es von dort ganz in die Spitze des Schiffs - ein bisschen "Titanic"-Kitsch-Gefühl stellt sich ein. "Das ist der perfekte Platz für den Heiratsantrag", findet Burkämper.
Ganzjahresschiff
Als solches wurde die "Prima" konzipiert. Es gibt deutlich mehr Außenbereiche als auf den bisherigen Schiffen - zum Beispiel das Lanaideck mit seinen Strandkörben und Whirlpools. Aber es gibt eben auch viele Innenbereichen. So liegen der "Beachclub" und der Funbereich "4 Elements" unter speziellen Foliendächern.
Entertainment
Herzstück ist weiter das Aida-Theatrium in der Mitte des Schiffes. Hingucker ist ein großer LED-Ball mit 360-Grad-Projektionen. Neben dem Theatrium gibt es zwei weitere wichtige Orte: den Nachtclub "Nightfly", zu dem nur Erwachsene Zutritt haben und wo das Programm auch mal etwas frivoler wird, sowie den "Beachclub".
Neue Technik
Davon gibt es an Bord eine Menge. Einiges ist nützlich, anderes fällt wohl eher in die Rubrik Spielerei. Zu ersterem gehört die Bord-App. Über sie lassen sich zum Beispiel Tische in den Restaurants, Anwendungen im Wellnessbereich oder Ausflüge buchen. In die Kategorie Spielerei fällt dagegen der Fahrstuhl, bei dem im Boden jeweils genau die Stellen leuchten, auf denen man steht. Unweigerlich fängt man an, leicht zu tanzen - nicht von ungefähr kursiert an Bord schon der Spitzname "Discofahrstuhl". Sieben Roboter werden auf der "Aida Prima" sein - zwei vom Typ Nao und fünf vom Typ Pepper. Erstere sollen vor allem im Entertainment zum Einsatz kommen: Sie können tanzen und mit den Passagieren plaudern. Die fünf Pepper-Roboter sind im Service-Bereich zu finden.
Umweltschutz
Die "Aida Prima" wird im Hafen mit Flüssiggas (LNG) betrieben. Die nächste Schiffsgeneration, die nach den Problemen mit der Mitsubishi-Werft in Japan wieder in Papenburg bei der Meyer-Werft gebaut wird, fährt dann auch unterwegs mit LNG.
Kabinen
14 Kabinenkategorien stehen zur Auswahl. Am spektakulärsten sind zwei Suiten mit bis zu 80 Quadratmeter Balkon jeweils direkt über den Seiten der Brücke, den sogenannten Nocken. Doch auch die normalen Kabinen bieten durch intelligente Bauweise mehr Raum, auch wenn sich an der Grundfläche wenig geändert hat. Größer sind dagegen die Balkone: Sie wachsen von drei auf mindestens sechs Quadratmeter.
Design
Ja, es ist noch Aida. In einigen Bereichen ist das bisherige Design unverkennbar, zum Beispiel wenn man die Farbenfreude rund um das Theatrium betrachtet. Doch in anderen Bereichen des Schiffs fühlt sich der Gast eher wie auf einer "Europa 2" als bei Aida. An vielen Stellen dominieren gedeckte Farben und edle Materialien.
Kinder
Die "Aida Prima" ist als Mehrgenerationenschiff angelegt. Vor allem für Familien mit Kindern hat die Reederei kräftig aufgerüstet. So werden erstmals Babys ab sechs Monaten betreut, die Räume für den eigentlichen Kidsclub sind deutlich erweitert. Viel Platz bietet auch das "4 Elements", ein überdachter Wasserbereich mit Rutschen - von der "Racer" mit zwei Röhren über vier Decks und dem "Lazy River", über den man mit Gummireifen paddelt, bis zur Babyrutsche.
Wellness
Hier gibt es im Vergleich zu den bisherigen Aida-Schiffen einen großen Unterschied. Die Sauna ist nicht mehr im Reisepreis inbegriffen. Angesichts der deutlich größeren Passagierzahl - 3300 bei Doppelbelegung der Kabinen - ist es laut Aida Cruises nicht mehr möglich, die Sauna ohne diese Beschränkung zu betreiben: Sie wäre schlicht immer überlastet gewesen.
Was es sonst noch gibt
Erstmals hat ein Aida-Schiff für Suitengäste reservierte Bereiche. Dazu gehört eine eigene Lounge mit Getränken, Snacks und Concierge-Service. Wie die Gäste in den sogenannten Panoramakabinen auf Deck 16 dürfen die Suitengäste auch das Patiodeck nutzen. Höhepunkt dort: zwei Infinitypools.
Fazit
Während andere Reedereien Neuheiten wie am Fließband vorgestellt haben, war es bei Aida zuletzt fast langweilig geworden. Über Jahre hinweg wurden neue Schiffe in Dienst gestellt, die sich kaum veränderten. Mit der "Prima" ist nun ein großer Schritt gelungen - beim Design, beim Angebot an Bord und auch beim Service.