Erkältung: Männer leiden wirklich mehr als Frauen!
Männer können tonnenschwere Lkw ziehen, literweise Bier aus Maßkrügen trinken – und richtig wehleidig sein, behaupten zumindest die Frauen. Vor allem dann, wenn eine Erkältung die Herren der Schöpfung heimgesucht hat. Da wird ein Infekt schnell zur tödlichen Bedrohung.
Doch jetzt haben Forscher herausgefunden: Die Männer jammern nicht ohne Grund, sie leiden tatsächlich mehr als Frauen. Der Spott der Frauenwelt ist also fehl am Platz, wenn der Männerschnupfen mal wieder zugeschlagen hat.
Beatrix Grubeck-Loebenstein vom Institut für Biomedizinische Alternsforschung an der Universität Innsbruck hat sich mit Schnupfen, Husten und Heiserkeit bei Männern sowie mit diversen Studien beschäftigt.
Expertin Grubeck-Loebenstein hat männliche und weibliche Nasenzellen mit Viren infiziert. Die weiblichen Zellen waren deutlich resistenter als die männlichen.
Am Ende sind es mal wieder die Hormone
Weil Männer also für Infektionen mit Bakterien und Viren anfälliger sind als Frauen, kommt die Wissenschaftlerin zu dem Ergebnis: Männer leiden völlig zurecht.
Als Beispiel nennt sie die Influenza, an der in Europa 1,3-mal so viele Männer erkranken wie Frauen. Mit Tuberkulosebakterien sind weltweit – je nach Region – bis zu dreimal mehr Männer infiziert als Frauen. Männer sterben auch häufiger an Tuberkulose.
Zudem erkranken die Herren der Schöpfung schwerer an Pneumokokken, Meningokokken und Infektionen mit Hepatitisviren.
Das Immunsystem funktioniert also bei Frauen besser als bei Männern. Das Hormon Östrogen bietet einen Schutz vor Infektionen und stärkt die Immunzellen. Davon besitzen Frauen viel mehr als Männer – die aber haben mehr Testosteron. Und das Sexualhormon reduziert Toll-Like-Rezeptoren, die das Immunsystem darauf hinweisen, wenn eine Erkältung droht, wie Forscher der Stanford University herausgefunden haben. Das heißt: Wer mit dem Gedanken spielt, Testosteron im Fitnessstudio einzusetzen, um mehr Muskeln zu bekommen, geht das Risiko ein, häufiger krank zu werden, weil sein Körper weniger Antikörper bildet.
Frauen reagieren auf eine Grippe-Impfung anders als Männer
Zudem sprechen die Herren auch auf Impfungen nicht so gut an. Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es beispielsweise beim Impfstoff gegen den aggressiven Grippe-Erreger H3N2.
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