Einsturzgefährdetes Gefängnis wird geräumt

Das einsturzgefährdete Gefängnis in Münster wird geräumt. "Es gibt für solche Fälle einen Notfallplan, der läuft jetzt an", sagte der Leiter der Justizvollzugsanstalt, Carsten Heim.Busse sollen die 515 Häftlinge in andere Haftanstalten bringen - unter anderem nach Coesfeld und Krefeld.
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Das einsturzgefährdete Gefängnis in Münster wird geräumt. Die Häftlinge werden in andere Gefängnisse verlegt
dpa Das einsturzgefährdete Gefängnis in Münster wird geräumt. Die Häftlinge werden in andere Gefängnisse verlegt

Münster - Auch in der stillgelegten Haftanstalt von Mönchengladbach könnten demnächst "Kapazitäten reaktiviert" werden. Der erste Bus wurde gegen 10.00 Uhr in Münster erwartet.

In der JVA Münster seien hauptsächlich Kleinkriminelle und Drogenabhängige untergebracht, die zum ersten Mal im Gefängnis sind, sagte der Leiter Carsten Heim. Richtig schwere Fälle seien nicht dabei. Das nordrhein-westfälische Justizministerium koordiniert die Gefangenentransporte und entscheidet, in welche Anstalten wie viele Häftlinge verlegt werden. "Das ist für die Häftlinge auch ein Einschnitt", sagte Heim. "Sie haben hier in Münster eine Arbeit, sind hier zur Schule gegangen. Das ist sehr unglücklich, aber das können wir leider nicht ändern."

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Für die Räumung seien sieben Busse im Einsatz, "die mehrmals hin und her fahren", sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Zusätzlich gebe es auch einige Einzeltransporte. 34 Häftlinge könnten in Münster bleiben - in einem Teil des Gebäudes, der nicht baufällig ist.

Bis Freitagmittag soll die Räumung laufen. "Das sorgt natürlich hier auch für Aufregung", sagte Heim. Der Gefängnis-Leiter geht davon aus, dass der Notfallplan funktioniert: "Wir haben ja die Frist bis Freitag. Das muss gehen und das wird gehen."

Am Mittwoch hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW das Mietverhältnis mit dem Justizministerium fristlos gekündigt. "Ein aktuelles Gutachten sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein spontanes Versagen der Statik", begründete ein BLB-Sprecher den Schritt. Teile des denkmalgeschützten Gebäudes mitten in der Stadt sind mehr als 160 Jahre alt. Es gehört damit zu den ältesten Gefängnissen in Deutschland.

Gebäude seit Monaten überwacht

Für das Justizministerium kam die Entscheidung überraschend: Zwar werde das Gebäude wegen Baufälligkeit seit Monaten mit Sensoren überwacht, noch in der vergangenen Woche habe jedoch kein akuter Handlungsbedarf bestanden, hatte Ministeriumssprecher Marcus Strunk gesagt. "Uns stehen aber genügend Hafträume zur Verfügung."

Der BLB sucht schon seit Jahren vergeblich nach einem Gelände für einen Neubau in Münster. Einen Grundsatzbeschluss für einen Neubau gibt es bereits seit dem Jahr 2012.

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