Kommentar

Corona-Demos: Einfach ausscheren

AZ-Vize-Chefredakteur Thomas Müller über die Teilnehmer der Anti-Corona-Demo in Berlin.
von  Thomas Müller
Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen. Ein Teilnehmer hält eine Reichsflagge.
Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen. Ein Teilnehmer hält eine Reichsflagge. © Fabian Sommer/dpa

Ein bunter Haufen war es wieder, der da, seltsam vereint, am Samstag bei der Anti-Corona-Demo durch Berlin gezogen ist, Impfgegner, G5-Protestler, Verschwörungstheoretiker, Rechte, Linke, ganz normale Bürger. Unerträglich wird das Ganze freilich, wenn Rechtsextremisten dabei die Treppe zum Reichstag stürmen und Reichsflaggen hissen dürfen.

Bilder, die um die Welt gehen – und zwingend einer polizeitaktischen Aufarbeitung bedürfen. Unerträglich auch, wenn bayerische Polizisten auf so einer Demo "privat" in Erscheinung treten. Die disziplinarrechtliche Aufarbeitung wird hier umgehend und konsequent erfolgen müssen. Um es wieder einmal klar zu sagen: Jeder darf gegen die Corona-Maßnahmen der Politik demonstrieren.

Aber jeder, der mitdemonstriert, gerade Leute, die sich der Mitte zuordnen, sollte sich genau anschauen, mit wem man da eigentlich mitmarschiert. Sich von verfassungsfeindlichen Mit-Demonstranten eindeutig zu distanzieren, wäre das Mindeste – was im Übrigen erst recht für die Demo-Organisatoren gilt. Und im Zweifelsfall hilft auch eines: aus diesen vereinten Demo-Reihen einfach mal auszuscheren.

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