Blackbox-Suche: Die Zeit rennt
Nur noch bis Montag könnte die Blackbox des vermissten Fliegers MH370 Signale senden. Doch vielleicht gibt es Hinweise auf den Flugschreiber des Fluges MH370.
Perth/Peking - Die Zeit läuft ab: Die Blackbox der vermissten Boeing 777 des Fluges MH370 läuft nur noch wenige Stunden. Die Batterien der Blackbox halten rund 30 Tage – die wären am Montag vorbei. Ohne Signale des Flugschreibers wird es wohl fast unmöglich, den Flieger zu finden. Dann könnte das Rätsel um Flug MH370 ungelöst bleiben.
Doch noch geben die Suchtrupps nicht auf. Denn es gibt auch Nachrichten, die Hoffnung machen, von dem Flugzeug, das seit dem 8. März mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden ist. Am Samstag hatte das chinesische Suchschiff „Haixun 01“ mehr als 1600 Kilometer nordwestlich von Perth gleich zwei Mal Signale registriert. Es sei ein „pulsierendes Signal“ gewesen, das – typisch für eine Blackbox im Wasser – eine Frequenz von 37,5 Kilohertz hatte.
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Und das australische Schiff „Ocean Shield“ meldete ebenfalls, ein Signal empfangen zu haben. „Das ist ein wichtiger und hoffnungsvoll stimmender Hinweis“, sagte Angus Houston, der die Suche koordiniert.
Doch Hoffnung und Ernüchterung wechseln sich bei der Geschichte um Flug MH370 ab. Gerüchte, Spekulationen und Falschmeldungen über das Verschwinden machten die Runde, greifbare Fakten konnten bislang kaum präsentiert werden.
Unklar, ob die Signale von MH370 kommen
So kann auch bei den neusten Meldungen von Gewissheit keine Rede sein. Es ist unklar, ob die Signale wirklich von dem vermissten Flugzeug stammen. Der australische Verteidigungsminister David Johnston: „Das wäre nicht das erste Mal, dass wir etwas haben, was sich am Ende als Enttäuschung herausstellt.“ Auch Houston erklärte, dass es sich im schlechtesten Fall um irgendwelche Geräusche aus den Tiefen des Ozeans handeln könnte, die wie ein Echo Schall zurückgeben.
Schiffe mit Spezialgeräten zum Aufspüren akkustischer Signale sind auf dem Weg, sie sollen aber frühestens Montagmorgen in der Region eintreffen. Bis zu zehn weitere Militärflugzeuge, zwei zivile Flugzeuge, U-Boote und 13 Schiffe suchen derzeit in separaten Gebieten im Indischen Ozean, wie das Joint Agency Coordination Centre (JACC) in Australien mitteilte. Die Areale erstrecken sich über eine Fläche von insgesamt etwa 216000 Quadratkilometer und liegen etwa 2000 Kilometer nordwestlich von Perth.
Über 20 Nationen waren bisher an der beispiellosen Suche nach dem Flugzeug beteiligt. Der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein erklärte, dass ein Aufgeben nicht in Frage komme. „Die Suche reicht über Dollars und Cents hinaus.“ Es wäre vor allem für die Angehörigen wichtig, zu erfahren, was mit ihren Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern passiert ist: Warum hat die Boeing von Kuala Lumpur nach Peking den Kurs gewechselt und ist dann plötzlich vom Radar verschwunden. Die Blackbox könnte diese Fragen vielleicht beantworten.
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