Bilder: So sieht Tschernobyls vergessene Stadt heute aus

Heute jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Die benachbarte Stadt Prypjat wurde damals innerhalb weniger Stunden evakuiert – und so zum Museum für ein vergangenes Zeitalter. Wir zeigen Ihnen die Bilder aus der Geisterstadt.
az,dpa |
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Bereits am Ortseingang wird heutzutage vor der tödlichen Gefahr gewarnt.
imago 20 Bereits am Ortseingang wird heutzutage vor der tödlichen Gefahr gewarnt.
Die Trabantenstadt Prypjat.
imago 20 Die Trabantenstadt Prypjat.
Als sich die Reaktor-Katastrophe ereignete, waren die Vorbereitungen für die kommunistischen Maifeierlichkeiten in vollem Gange.
imago 20 Als sich die Reaktor-Katastrophe ereignete, waren die Vorbereitungen für die kommunistischen Maifeierlichkeiten in vollem Gange.
Ein für die sowjetischen Maifeierlichkeiten aufgebautetes Riesenrad.
imago 20 Ein für die sowjetischen Maifeierlichkeiten aufgebautetes Riesenrad.
Ein für die sowjetischen Maifeierlichkeiten aufgebautetes Riesenrad.
dpa 20 Ein für die sowjetischen Maifeierlichkeiten aufgebautetes Riesenrad.
Ein für die sowjetischen Maifeierlichkeiten aufgebauteter Autoscooter.
imago 20 Ein für die sowjetischen Maifeierlichkeiten aufgebauteter Autoscooter.
Vom Dach eines Hochhauses in der 1970 gegründeten Kleinstadt Prypjat grüßen noch immer Hammer und Sichel der Sowjetunion.
dpa 20 Vom Dach eines Hochhauses in der 1970 gegründeten Kleinstadt Prypjat grüßen noch immer Hammer und Sichel der Sowjetunion.
Auch nach 30 Jahren ist das Schwimmbad noch einigermaßen gut erhalten.
imago 20 Auch nach 30 Jahren ist das Schwimmbad noch einigermaßen gut erhalten.
Der Kulturpalast - vor und nach der Katastrophe.
Antanana 20 Der Kulturpalast - vor und nach der Katastrophe.
Das Hotel "Polissja" - das einstmals beste Haus am Platz.
imago 20 Das Hotel "Polissja" - das einstmals beste Haus am Platz.
Das Hotel "Polissja" - das einstmals beste Haus am Platz.
dpa 20 Das Hotel "Polissja" - das einstmals beste Haus am Platz.
Der Kindergarten mit Spielzeug aus der Zeit des Kalten Krieges.
imago 20 Der Kindergarten mit Spielzeug aus der Zeit des Kalten Krieges.
Ein Klassenzimmer der Schule von Prypjat.
SimonBlink24 20 Ein Klassenzimmer der Schule von Prypjat.
Ein Klassenzimmer der Schule von Prypjat.
imago 20 Ein Klassenzimmer der Schule von Prypjat.
Zur Notausrüstung der sowjetischen Schulen gehörten im Kalten Krieg Gasmasken. Die bekamen die Kinder nach der Super-GAU angezogen - auch wenn sie gegen die Strahlung gar nicht halfen.
imago 20 Zur Notausrüstung der sowjetischen Schulen gehörten im Kalten Krieg Gasmasken. Die bekamen die Kinder nach der Super-GAU angezogen - auch wenn sie gegen die Strahlung gar nicht halfen.
Der Supermarkt von Prypjat.
Clay Gilliland 20 Der Supermarkt von Prypjat.
Verstrahlte und verlassen Züge in der Bahnstation von Yaniv bei Prypjat.
Honza Groh 20 Verstrahlte und verlassen Züge in der Bahnstation von Yaniv bei Prypjat.
Ein leeres Verwaltungsgebäude in der nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl aufgegebenen Kleinstadt Prypjat.
dpa 20 Ein leeres Verwaltungsgebäude in der nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl aufgegebenen Kleinstadt Prypjat.
Ein leeres Verwaltungsgebäude in der nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl aufgegebenen Kleinstadt Prypjat.
dpa 20 Ein leeres Verwaltungsgebäude in der nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl aufgegebenen Kleinstadt Prypjat.
Ein leeres Verwaltungsgebäude in der nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl aufgegebenen Kleinstadt Prypjat.
dpa 20 Ein leeres Verwaltungsgebäude in der nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl aufgegebenen Kleinstadt Prypjat.

Tschernobyl - Düster ragt das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl hinter Prypjat rund 75 Meter hoch in den Himmel der Ukraine. Frisch getünchte Bordsteine und das frühlingshafte Grün der Bäume und Gräser täuschen jedoch. Im Innern der Anlage lodert seit der Katastrophe vom 26. April 1986 ein "ewiges Höllenfeuer": Etwa 200 Tonnen Uran, deren Radioaktivität ein Menschenleben innerhalb kürzester Zeit auslöschen würde. Ein Betonmantel schützt die Umgebung vor dem Strahlengift. Am heutigen Dienstag jährt sich der verheerende Atom-Unfall am Rande Europas zum 30. Mal.

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Nur einen Steinwurf entfernt arbeiten Experten aus zahlreichen Ländern seit Jahren an einer rund 100 Meter hohen Kuppel aus Stahl. Das bogenförmige Stahlgeflecht ist so riesig, dass der Eiffelturm oder die Freiheitsstatue darunter Platz finden würden. Wenn alles fertig ist, wird die rund 30 000 Tonnen schwere Konstruktion auf Schienen über die alte Schutzhülle geschoben. Etwa 100 Jahre lang soll sie dann vor den strahlenden Trümmern schützen.

"Bei uns fehlte eine Sicherheitskultur", sagt Sergej Paraschin heute. Er war in der folgenschweren Nacht als Vertreter der Kommunistischen Partei im Kraftwerk und wurde später zum Direktor ernannt. Um 1.23 Uhr Ortszeit geriet damals ein Test außer Kontrolle, Reaktor vier explodierte. Der Super-GAU, der größte anzunehmende Unfall, trat ein. Die Detonation wirbelte tagelang radioaktive Teilchen in die Luft, von der damaligen Sowjetrepublik breitete sich die Wolke über Westeuropa aus. Zehntausende mussten die Region verlassen.

 

Prypjat wurde über Nacht zur Geisterstadt – und zum Museum

 

Mit ihrem rostenden Riesenrad wirkt die Kulisse der eilig evakuierten Stadt Prypjat bei Tschernobyl heute wie ein Pompeji der atomaren Ära. Seit der Flucht der rund 50.000 Einwohner nach dem Super-GAU ist die frühere sowjetische Mustersiedlung eine Geisterstadt.

Die einst vierspurige Straße mit Flanierstreifen in der Mitte ist auf einer Seite zugewachsen. Von einem Dach grüßt auf Ukrainisch die pazifistische Losung: "Das Atom soll ein Arbeiter sein - und kein Soldat." Verlassen stehen das Hotel "Polissja" und der Kulturpalast "Energetik" daneben.

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Unübersehbar sind Spuren von Plünderern: ausgerissene Kabel, fehlende Glühbirnen, aufgebrochene Türen. Doch auch die Natur bahnt sich unaufhaltsam ihren Weg. Bäume und Sträucher dringen durch den Asphalt und schießen in die Höhe.

Auf dem früheren Festplatz von Prypjat sind ein Riesenrad, ein Karussell und Auto-Scooter aufgebaut - Vorbereitungen für die Maifeiertage 1986. Sie gingen nie in Betrieb. Die stummen Zeugen von damals rosten seit über einem Vierteljahrhundert in der verstrahlten Umgebung vor sich hin. Auch Hammer und Sichel auf den Dächern der Hochhäuser künden von der vergangenen Zeit.

In unserer Fotostrecke zeigen wir Ihnen, wie Prypjat 30 Jahre nach der Katastrophe aussieht.

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