Bilder: Hier marschiert "Harald Hitler" durch Braunau

Braunau – Dass da nicht wirklich der Leibhaftige vor ihnen stand, merkten die Polizisten dann recht schnell, aber eine gewisse Ähnlichkeit zu Adolf Hitler ist dem Mann definitiv nicht abzusprechen: Der Zwei-Finger-Oberlippenbart war auf den ersten Blick sichtbar, der berüchtigte Seitenscheitel zunächst durch einen Hut leicht kaschiert.
Spätestens als es an die Feststellung der Personalien ging, stand dann aber endgültig fest, dass es sich nicht um eine zufällige Ähnlichkeit handelt, sondern um bewusste Imitation. Denn der 25-Jährige gab sich gegenüber der Polizei als "Harald Hitler" zu erkennen.
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Bereits in den vergangenen Tagen gab es in Braunau immer wieder "Hitler-Sichtungen": Zeugen berichteten von einem Mann mit Hitler-Aussehen (allerdings in Tracht statt in eine braune Uniform gekleidet), der in der örtlichen Buchhandlung in Büchern und Zeitschriften über den Zweiten Weltkrieg blätterte oder mit Touristen vor Hitlers Geburtshaus für Fotos posierte. Und wenn er im Wirtshaus etwas trinken wollte, bestellte er explizit ein "österreichisches Mineralwasser".
Am Montagabend setzten die hinzugerufenen Polizisten diesem Treiben nun vorerst ein Ende. Sie nahmen den Mann wegen des Verdachts der sogenannten Wiederbetätigung fest. Darunter versteht man in Österreich den strafbaren Tatbestand des deutlichen Glorifizierens des Diktators Adolf Hitler. Ob der Mann allerdings tatsächlich länger als 48 Stunden lang festgehalten werden kann, ist fraglich. Bis dahin müssen die Ermittler und der Staatsanwalt zu einem Ergebnis kommen, ob das Tragen von Frisur und Bart am historischen Ort tatsächlich schon eine Wiederbetätigung darstellen.
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