Beschwerde nach Doppelnamen-Witz - Szene nicht im TV zu sehen
Eine empörte Frau hat den Karnevalsauftritt des Komikers Bernd Stelter (57) unterbrochen. Der WDR hat jetzt entschieden, dass diese Szene bei der Ausstrahlung nicht zu sehen sein wird.
Köln - Der Komiker Bernd Stelter musste sich bei einer Karnevalssitzung mit einer empörten Zuschauerin auseinandersetzen - im Fernsehen wird diese Szene aber nicht zu sehen sein. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sich entschlossen, sie rauszuschneiden. Die Zuschauerin hatte sich darüber geärgert, dass Stelter Doppelnamen verspottet hatte. Der Vorfall hatte in den vergangenen Tagen in sozialen Netzwerken ein enormes Echo ausgelöst.
Die Sendung "Karneval in Köln", die am Rosenmontag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist, sei ein Zusammenschnitt zweier jeweils sechsstündiger Aufzeichnungen von Kölner Karnevalssitzungen im Gürzenich, teilte der WDR am Mittwoch mit. "Die in den Medien diskutierte Störung der Rede Bernd Stelters durch eine Zuschauerin erstreckte sich mit Unterbrechungen über mehrere Minuten und ist in vielen Teilen akustisch in der Aufzeichnung nicht hörbar und teilweise unverständlich." Deshalb habe der Sender entschieden, die Szene in dem Zusammenschnitt nicht zu zeigen. Während der Ausstrahlung der Rede von Stelter werde es für die Fernsehzuschauer einen Hinweis via Laufband geben, der auf eine Videotextseite mit Zusatzinformationen zu dem Auftritt verweise.
Pfiffe und eine Beschwerde bei der Aufzeichnung
Der Vorfall war am Freitagabend bei der Aufzeichnung einer Fernsehsitzung in Köln geschehen, wie eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval sagte. Wachleute hätten die Frau nach draußen gebracht. Mehrere Medien berichteten darüber. Die "Kölnische Rundschau" zitierte die Frau mit dem Satz: "Ich habe selbst einen Doppelnamen und muss das nicht über mich ergehen lassen."
Stelter hatte nach eigenen Angaben einen Witz gemacht, in dem es zunächst um seine eigene Heirat ging. Der Mädchenname seiner Frau sei Rumpen - und ein möglicher Doppelname daher Rumpen-Stelter. "Der Standesbeamte hat da gesagt: Nee. Sie wollen keinen Doppelnamen", sagte Stelter am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Deswegen habe ich gesagt: Hätte nicht ein Standesbeamter Frau Kramp-Karrenbauer warnen können?"
Nach Angaben des Festkomitees hatte die Frau zunächst angefangen zu pfeifen. Stelter hätte sie daraufhin gebeten, das zu unterlassen. Dann sei sie aber auf die Bühne gekommen, um sich dort zu beschweren.
Eine solche Situation sei ihm in 30 Jahren Karneval noch nie passiert, sagte Stelter. Es habe sich doch nur um einen Spaß gehandelt. "Ich hab' sicherlich 'ne Menge politisch relevante Sachen in der Rede - nur das gehört nicht dazu", sagte er. Den Witz will er auch künftig machen. "Das Ganze nennt man Narrenfreiheit."
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