Barcelona: Zika-Baby mit Hirnschäden geboren

Die Bilder von Zika-infizierten Babys aus Südamerika gingen um die Welt. Nun wurde die Geburt eines Kindes mit einer entsprechenden Schädelfehlbildung in Spanien bekannt.
dpa/az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Moskitos übertragen das Zika-Virus. Foto: GUSTAVO AMADOR
dpa Moskitos übertragen das Zika-Virus. Foto: GUSTAVO AMADOR

Barcelona - Erstmals ist in Spanien die Geburt eines Zika-infizierten Babys mit Hirnschädigung bekannt geworden. Es handele sich um den ersten Fall eines Neugeborenen mit der vom Zika-Erreger verursachten Mikrozephalie in Europa, sagte der Leiter der Neonatologie-Abteilung des Krankenhauses, Félix Castillo, am Montag Nachrichtenagentur efe.

Das Kind sei in Barcelona mit einer Schädel- und weiteren Fehlbildungen auf die Welt gekommen, teilten die zuständigen Ärzte der Entbindungsstation des Krankenhauses Vall d'Hebrón in der nordostspanischen Stadt mit. Die Mutter habe sich auf einer Lateinamerikareise mit dem von Mücken übertragenen Erreger infiziert, hieß es. Sie habe nicht abtreiben wollen.

Lesen Sie auch: Ausbreitung der Droge "K2" ängstigt New York

Gehirn werde "wahrscheinlich nicht gut funktionieren"

Die Fehlbildungen bei dem Ungeborenen sei bereits im Mai während der 20. Schwangerschaftswoche festgestellt worden. Das Baby sei per Kaiserschnitt zur Welt gekommen und befinde sich, ebenso wie die Mutter, in gutem Zustand. Das Gehirn des Kindes werde aber "wahrscheinlich nicht gut funktionieren", so dass es "auf Betreuung angewiesen" sein werde, so Castillo.

Das Ausmaß der neurologischen Schäden könne man allerdings noch nicht vorhersagen. Um die Intimsphäre der Familie zu schützen wurden unter anderem weder die Identität noch das Geschlecht des Kindes bekannt. Es gilt als wissenschaftlich gesichert, dass der Zika-Erreger zu Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) bei Neugeborenen führen kann.

Lesen Sie hier: Sieben tolle Dinge, die es auch ohne Plastik gibt

Bereits drei Schwangerschaften betroffen

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm hatte bis Ende vergangener Woche innerhalb der EU-Länder drei Schwangerschaften registriert, bei denen das Ungeborene Fehlbildungen durch Zika hatte - eine in Slowenien und zwei in Spanien.

Zumindest das Kind in Slowenien sei bereits abgetrieben worden, teilte das ECDC auf Anfrage mit. Alle Schwangeren hätten sich auf Reisen infiziert. Außerdem gebe es Fälle in Hoheitsgebieten von EU-Staaten wie Martinique.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.