Auch Tote: So traf die Sturmserie Europa

Auf "Elon" folgt "Felix". Eine Sturmserie in Mitteleuropa hat erhebliche Sachschäden angerichtet und wahrscheinlich auch Menschenleben gefordert.
von  dpa
"Elon" und "Felix" hinterließen ihre Spuren.
"Elon" und "Felix" hinterließen ihre Spuren. © AZ-Montage | dpa

Berlin/London - In Großbritannien sind zwei Männer in stürmischer See verschwunden. Für Samstag prognostizierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) wieder Sturmfluten. Bayern meldete erste Überschwemmungen.

Die ersten Vorboten des Sturmtiefs "Felix" erreichten am Samstagmittag die Nordseeküste in Schleswig-Holstein. Es habe die ersten schweren Sturmböen der Windstärken 10 und 11 gegeben, berichtete eine Sprecherin des DWD in Hamburg. "Und das wird noch ein bisschen mehr."

TOTE: Ein Bad im aufgewühlten Meer im englischen Seebad Brighton kostete die beiden Männer wohl das Leben. Wie die britische Küstenwache am Samstag mitteilte, bestehe keine Hoffnung, dass sie lebend gefunden werden könnten. Eine Gruppe von vier Männern war nach Medienberichten am späten Freitagabend am berühmten Brighton Pier ins Wasser gegangen. Zwei schafften es an den Strand zurück und schlugen Alarm. Die Küstenwache stellte die Suche am frühen Samstagmorgen ein.

GEFÄHRLICHES AUTOFAHREN: Heftige Böen behinderten auch den Autoverkehr. So kippte auf der Autobahn 38 bei Querfurt in Sachsen-Anhalt ein Lastwagen um. Andernorts fielen Bäume auf Fahrzeuge. Angaben über Verletzte lagen zunächst nicht vor.

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BAHN: Bahnfahrer können dagegen erst einmal aufatmen. Der einzige Zug der wegen des stürmischen Wetters nicht fahre, sei der Sylt-Shuttle, sagte ein Bahn-Sprecher am Samstag. Dessen Betrieb war am Vormittag wegen heftiger Böen eingestellt worden. Besonders in Schleswig-Holstein und Bayern waren zahlreiche Züge vorsichtshalber langsamer unterwegs. In Sachsen war am Freitagabend ein Baum auf einen Regionalexpress gestürzt. Die 60 Fahrgäste blieben unverletzt.

HOCHWASSER: In Nord- und Ostbayern kam es zu ersten Überschwemmungen. Nach einer warmen Nacht und Tauwetter mit starken Niederschlägen überflutete der Schwarze Regen in Zwiesel Grundstücke und Keller. Auch am Oberlauf des Mains in Oberfranken gab es Überschwemmungen.

ZU WENIG SCHNEE: Sturm und milde Temperaturen machen Wintersportlern einen Strich durch die Rechnung: Zahlreiche Liftanlagen bleiben geschlossen, nur einige sind Pisten geöffnet und einige Loipen befahrbar. "Unterhalb von 900 Metern ist Wintersport kaum noch möglich", sagte ein DWD-Meteorologe. Wegen zu starken Windes wurde die Abfahrt der Skirennfahrerinnen im österreichischen Bad Kleinkirchheim am Samstag kurzfristig abgesagt. Der Zielraum wurde evakuiert, um keine Menschenleben zu gefährden.

ZU VIEL SCHNEE: Ein Sturm brachte am Samstag neue Schneefälle in Jerusalem. Auch andere bergige Gebiete im Norden Israels, den Golanhöhen sowie dem Westjordanland waren mit Schnee bedeckt. Im südlichen Gazastreifen erfroren nach Medienberichten wegen ungewöhnlicher Kälte zwei Babys. Seit dem Gaza-Krieg mit seinen verheerenden Zerstörungen leben in der Palästinenserenklave am Mittelmeer noch viele Menschen in notdürftig reparierten Gebäuden.

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