ARD/ZDF-Olympiacontainer nach Raub wiedergefunden - mit Helikopter

Rio de Janeiro - Aufatmen bei ARD und ZDF: Nach dem Diebstahl von teurem Übertragungsmaterial für die Olympischen Spiele sind zwei Schiffscontainer in Rio de Janeiro wiederaufgetaucht. Nach den ersten Erkenntnissen sei die Fracht vollständig, teilten ARD und ZDF am Samstag in Hamburg und Mainz mit. Ein Polizeihubschrauber hatte die beiden Container entdeckt. Es sei nur geringer Schaden entstanden.
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Dies hatte am Freitagabend bereits ARD-Südamerika-Korrespondent Michael Stocks der Deutschen Presse-Agentur in Rio bestätigt. Das Material hat den Sendern zufolge einen Wert von rund 400.000 Euro. Auf dem Weg vom Hafen zum Medien-Zentrum beim Olympiapark war der Lkw mit den Containern am Freitagmorgen mitten auf der stark frequentierten Avenida Brasil von unbekannten Tätern zum Anhalten gezwungen worden.
Räuber schalten GPS-System aus
Das GPS-System wurde offenbar ausgeschaltet oder zerstört, der Fahrer blieb unverletzt. In den Containern waren laut ARD und ZDF technische Ausrüstung und Bühnenmaterial. Die Sender hatten nach dem Vorfall betont, dass bis zum Start der Spiele am 5. August noch genug Zeit sei, um Ersatz zu beschaffen.
Für das gegen schlechte Schlagzeilen kämpfende Ausrichterland Brasilien sind solche Ereignisse äußerst unangenehm. Seit Wochen gibt es Debatten über die Sicherheit in der Olympiastadt, wiederholt kam es zu bewaffneten Überfällen auf Straßen, wo mit vorgehaltener Waffe Autos geraubt werden.
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Hinzu kamen Überfälle auf Olympiateilnehmer wie den spanischen Segel-Olympiasieger Fernando Echevarri. Die Regierung mobilisiert 85.000 Sicherheitskräfte und verspricht sichere Spiele.
Brasilien ist in einer der tiefsten Rezessionen seiner Geschichte, viele Bürger kritisieren eine wachsende Unsicherheit. Allerdings gingen zum Beispiel die Mordzahlen in den vergangenen Jahren in Rio stark zurück. Unklar war zunächst, ob die Diebe vom Hafen aus womöglich einen Tipp mit Blick auf die teure Fracht bekommen haben.