2015 wird wohl wärmstes Jahr

Ernsthaft bezweifelt hatte es wohl niemand mehr. Aber jetzt ist es offiziell: 2015 wird wohl das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Das ist auch in Deutschland zu spüren.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
2015 bricht derzeit alle Hitze-Rekorde. Im Dezember kam der Thermometer-Stand eher selten unter die Null-Grad-Grenze.
dpa 2015 bricht derzeit alle Hitze-Rekorde. Im Dezember kam der Thermometer-Stand eher selten unter die Null-Grad-Grenze.

Das Jahr 2015 wird nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA aller Voraussicht nach das bislang wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe in den ersten elf Monaten um 0,87 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts gelegen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Insgesamt haben bislang neun Monate des Jahres - Februar, März, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober und November - die jeweiligen Temperaturrekorde geknackt.

Deshalb könne davon ausgegangen werden, dass das Jahr 2015 das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 werde, so die NOAA. Gründe sind Experten zufolge der vom Menschen verursachte Klimawandel, verstärkt werde die Wirkung derzeit durch das Klimaphänomen El Niño.

 

Der Wärme-Anstieg verändert auch die Natur

 

In Baden-Württemberg breiten sich mit dem Klimawandel derzeit etliche wärme- und trockenheitstolerante Pflanzen und Tieren aus, wie der Nabu mitteilte. Mediterran verbreitete Arten, die einst nur in den Wärmeinseln Südbadens vorkamen, tauchen an immer mehr Orten auf. Dazu zählen das Insekt Gottesanbeterin, der Vogel Bienenfresser und die Orchidee Bocksriemenzunge. Aber auch die Beifuß-Ambrosie, deren Pollen allergische Reaktionen auslösen können, kommt öfter vor.

Lesen Sie hier: Hitze in München: Sommer in der Stadt: Erfrischung gesucht!

Damit 2015 nicht das wärmste Jahr wird, müsste der Dezember mindestens 0,81 Grad Celsius unter dem Durchschnittswert des Monats liegen. Das wäre um 0,24 Grad kühler als der bisher kälteste Dezember 1916. In Deutschland ist der Dezember bislang ungewöhnlich mild.

«An weiße Weihnachten ist gar nicht zu denken», sagte Anna Wieczorek, Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag in Offenbach. Nicht einmal ein Spaziergang in der Sonne sei möglich - zu viele Wolken. In Nordrhein-Westfalen waren die Temperaturen am Donnerstag auf 16 Grad geklettert - damit war es genauso warm wie am 17. August. Verantwortlich für die hohen Temperaturen sind Hoch «Brigitte» und der Tiefdruckkomplex «Yorrick».

 

Auch der Dezember soll warm bleiben

 

In den nächsten Tagen bleiben die Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt. Vielerorts wird nicht einmal in der Nacht die Null-Grad-Grenze geknackt. Im Rheinland wird es am Wochenende bis zu 16 Grad warm. Nur in Gebieten mit zähem Nebel, etwa südlich der Mittelgebirge, bleibt es kühler.

Lesen Sie hier: Im bayerischen Kitzingen: 40,3 Grad - Erneuter Hitze-Rekord in Deutschland

Zu warm war es laut US-Klimabehörde NOAA im globalen Durchschnitt auch im November: Die Durchschnittstemperatur lag 0,97 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Damit wurde der November 2013, der bisherige Rekordhalter, übertroffen. Besonders warm war es beispielsweise in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Teilen Skandinaviens, Kanadas und Australiens.

In Deutschland bleibt es laut DWD auch über die Feiertage trüb. Es wird bewölkt, Regen fällt aber kaum, außer an der Küste. Am kommenden Dienstag sinken die Temperaturen dann etwas: im Norden auf bis zu 6, im Süden auf bis zu 2 Grad. In vielen Alpentälern bildet sich Frost. «Leider bleibt es unbeständig und meist versinken wir im Dauergrau», sagte Wetterexpertin Wieczorek. Auch zum Jahreswechsel soll sich die Wetterlage nicht ändern.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.