Zweite Stammstrecke: OB Reiter lehnt Einladung zum S-Bahn-Gipfel ab
München - In die Debatte um jahrelange Verzögerungen und massive Kostensteigerungen beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke könnte nun Klarheit kommen. Am Donnerstagmittag wird Bahn-Chef Richard Lutz zum Gespräch in der Staatskanzlei in München erwartet.
Die Staatsregierung hofft, dass die Deutsche Bahn dann endlich konkrete Zahlen und Daten zu dem Mammutprojekt vorlegt, dessen Kosten mittlerweile auf bis zu 7,8 Milliarden Euro statt 3,85 Milliarden Euro geschätzt werden. Auch der prognostizierte Termin für die Fertigstellung könnte sich um gut neun Jahre bis 2037 verzögern.
So erklärt OB Reiter seine Absage
Neben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wollen Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bei dem Treffen dabei sein. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte seine Teilnahme ab. "Nachdem uns als Stadt nach wie vor die aktuellen Unterlagen der Deutschen Bahn nicht zur Verfügung gestellt wurden, macht es aus meiner Sicht auch keinen Sinn, ohne fachliche Grundlage an der Besprechung am Donnerstag teilzunehmen", teilte Reiter mit.
Kernstück des Bauvorhabens ist eine zweite S-Bahn-Röhre durch die Münchner Innenstadt. Sie soll den Verkehr auf der äußerst stark befahrenen Strecke entzerren und ist Teil eines Gesamtkonzepts für den Bahnverkehr im Großraum München. Zu den Kosten machte die Bahn bislang keine genauen Angaben. Sie sagte im Sommer nur, dass es teurer werde und länger dauern werde und verwies auf Untersuchungen, deren Ergebnisse man im Herbst präsentieren werde.