Zweite Stammstrecke in München: 2025 könnte es diese Fortschritte geben

Die Bauarbeiten für die Zweite Stammstrecke schreiten voran. Ein elektronisches Stellwerk am Ostbahnhof geht in diesem Jahr in Betrieb – und auch ein neuer Autozugterminal.
Niclas Vaccalluzzo
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Auch am Ostbahnhof sollen die Bauarbeiten 2025 richtig losgehen. Im Juni soll ein neues elektronisches Stellwerk für mehr Zuverlässigkeit im S-Bahn-Betrieb sorgen.
Auch am Ostbahnhof sollen die Bauarbeiten 2025 richtig losgehen. Im Juni soll ein neues elektronisches Stellwerk für mehr Zuverlässigkeit im S-Bahn-Betrieb sorgen. © Daniel von Loeper

München - Das Warten auf die Zweite Stammstrecke in München erscheint für viele inzwischen endlos. Das Großprojekt sorgte in der Vergangenheit vor allem damit für Schlagzeilen, dass nicht wirklich etwas vorangeht. 2025 könnte es dennoch Fortschritte geben.

Über 30.000 einzelne Vorgänge umfasse das gesamte Projekt, sagt Kai Kruschinski-Wüst, Gesamtprojektleiter der Zweiten Stammstrecke. Diese seien wie ein Puzzle, das letztlich das fertige Projekt ergebe. Einige dieser Puzzle-Teile – diejenigen, die 2025 in Angriff genommen werden – stellte die Bahn am Dienstag vor.

 Zweite Stammstrecke: Im Münchner Osten passiert 2025 viel  

Besonders im Münchner Osten geht es voran. Zwischen Isar und Leuchtenbergring wurde nun der letzte innerstädtische Bereich bestandskräftig planfestgestellt. Das heißt, die notwendigen Genehmigungen für den Bauabschnitt sind abgeschlossen und es bestehen keine rechtlichen Hindernisse mehr, die den Bau aufhalten könnten. Ab März beginnt die Bahn mit der Vergabe der wichtigsten Bauaufträge.

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Im Juni dieses Jahres sollen dann die Arbeiten für die unterirdische Station Ostbahnhof losgehen. Ab da werde die Bahn in Spitzenzeiten eine Million Euro täglich in die Arbeiten im Ostabschnitt investieren, teilt sie mit. Ein neues elektronisches Stellwerk am Ostbahnhof soll ebenfalls im Juni in Betrieb gehen. Mehrmals wurde der Start verschoben. Zwei Jahre später als geplant sollen die Fahrgäste dann im Sommer endlich von mehr Zuverlässigkeit profitieren können.

Neues Autozugterminal für Reisen in den Norden

Im Münchner Süden können sich Reisende über ein neues Autozugterminal freuen. Ab Mai sollen vom Südbahnhof Autos auf Züge verladen werden und in Richtung Hamburg fahren. Die Verlegung des Autozugterminals vom Ostbahnhof in den Süden sorgt dafür, dass im Osten der Stadt zügiger gearbeitet werden kann.

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Barrierefreiheit für Laimer Bahnhof

Auch im durch viele Baustellen geplagten Laim feiert die Bahn Fortschritte. Ab Oktober soll die Barrierefreiheit am dortigen Bahnhof wiederhergestellt sein. Am Bahnsteig A geht dann der neue Aufzug in Betrieb. Die Arbeiten an der sogenannten "Laimer Röhre" gehen auch 2025 weiter. In über 100 Nachtschichten wird es umfangreiche Oberleitungsmaßnahmen geben. Ende letzten Jahres wurde bekannt, dass die Umweltverbundröhre - so heißt das Projekt - um 42,8 Millionen Euro teurer wird.

Am Marienhof sind die Bohrungen, die im Januar gestartet sind, inzwischen bei 40 Metern Tiefe angekommen. Danach soll der Boden mit einer Betonplatte fixiert werden. Im Hauptbahnhof wird das Gerüst in der Bahnsteighalle demnächst fertiggestellt. Zudem wird das Dach über dem Querbahnsteig Ende 2025 abgerissen. Ein Meter hinter dem Gerüst wird ab nächstem Jahr die Baugrube für die U9 entstehen.

Am Marienhof gehen die Bohrungen gut voran: In 40 Metern Tiefe ist man dort inzwischen angelangt.
Am Marienhof gehen die Bohrungen gut voran: In 40 Metern Tiefe ist man dort inzwischen angelangt. © Daniel von Loeper

Grabungen des Tunnels für die Zweite Stammstrecke ab Ende 2026

Ende 2026 beziehungsweise Anfang 2027 soll mit der Grabung des Tunnels im Westen und Osten gestartet werden. Bevor die Haupttunnel gegraben werden, müssen zunächst Erkundungs- und Rettungsstollen vorangetrieben werden.

Die Erkundungsstollen dienen dazu, den Untergrund zu analysieren und mögliche geologische Herausforderungen frühzeitig zu erkennen. Die Rettungsstollen sind notwendige Sicherheitsmaßnahmen und sollen später als Fluchtwege dienen. Erst nach Abschluss dieser Vorarbeiten können die riesigen Tunnelbohrmaschinen starten, um die neuen Haupttunnel auszuheben.

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Fertigstellung 2035 - Münchner müssen sich gedulden

Gut zehn Jahre müssen sich die Münchnerinnen und Münchner wohl noch gedulden. Die Bahn strebt eine Inbetriebnahme der Zweiten Stammstrecke für 2035 an. Auf rund zehn Kilometern und in bis zu 48 Metern Tiefe zwischen Laim und Leuchtenbergring soll das S-Bahn-System in der Landeshauptstadt entlastet und zuverlässiger werden.

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6 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 12.02.2025 07:29 Uhr / Bewertung:

    Das klingt sehr positiv und zeigt die gesteigerte Leistungsfähigkeit.

    Wenn man bedenkt, dass für die 1. S-Bahnstrecke vom Spatenstich im Mai 1938 bis zur Eröffnung im April 1972 34 Jahre vergangen sind, ist das Tempo für die 2. Strecke mit nur ca. 20- 25 Jahren Bauzeit mehr als beachtlich.

    Natürlich werden jetzt die aufmerksam Mitdenkenden anmerken, dass die Arbeiten nach dem ersten Baubeginn aufgrund des Krieges ca. 30 Jahre geruht haben und daher meine Zählweise mit 34 Jahren irreführend ist.

    Die wirklich guten Demokraten freilich lehnen die S-Bahn ab, wurde doch der erste Spatenstich durch den größten Verbrecher an der Menschheit getätigt.

  • Witwe Bolte am 12.02.2025 14:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von AufmerksamerBürger

    Was das Bautempo betrifft: mir san ja ned in China. 😁

  • FredC2 am 14.02.2025 14:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von AufmerksamerBürger

    Ja, genau!
    Früher war nicht alles schlecht: Autobahnen. Kindergeld, Muttertag-Feiertag usw.
    Das hat mein Opa auch immer betont.
    Das "andere"...naja , das vergessen wir mal hier lieber.

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