Zwei Euro pro Stunde: Parken in München wird bald doppelt so teuer!

Statt einem Euro zahlt man in der Stunde bald zwei Euro, wenn man einen Parkschein löst. Auch wegen einer Panne im Mobilitätsreferat.
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Auch hier wird es bald teurer: ein Parkautomat in Neuhausen.
Auch hier wird es bald teurer: ein Parkautomat in Neuhausen. © Bernd Wackerbauer

München - Parken wird bald doppelt so teuer. Das wird der Stadtrat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss beschließen. Dann soll ein Ticket am Parkscheinautomat nicht mehr einen Euro, sondern zwei Euro in der Stunde kosten. Die Tagesgebühr wird von sechs auf elf Euro angehoben. Die CSU lehnt die Erhöhung ab.

Jetzt erst aufgefallen: Bei "Zwischenschritten" kommen krumme Centbeträge raus

Bereits Anfang des Jahres hatte sich die grün-rote Rathausmehrheit zu einer Erhöhung der Gebühren entschlossen. Doch nun muss das Mobilitätsreferat noch einmal nachbessern.

Damals hieß es, dass das Parkticket pro Stunde 1,90 Euro kosten soll. Jetzt hat sich das Mobilitätsreferat für zwei Euro in der Stunde entschieden. Der Grund: Bei 1,90 Euro könnten nur volle Stunden bezahlt werden. Bei "Zwischenschritten" würden krumme Centbeträge herauskommen, so dass die Parkuhren auf- oder abrunden müssten. Das sei "rechtlich bedenklich", heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Mobilitätsreferat. Aufgefallen ist dies allerdings erst jetzt – Monate nach dem ersten Stadtratsbeschluss.

Pretzl: Erhöhung ist nicht verhältnismäßig

CSU-Chef Manuel Pretzl ist gegen die Erhöhung: Er hält sie für nicht verhältnismäßig – vor allem, weil das Leben in München ohnehin teurer geworden sei. Auch, dass man nun am Stadtrand in Moosach so viel zahlen soll wie in den belebten Vierteln in der Innenstadt, findet Pretzl nicht richtig.

Der Chef der SPD-Fraktion, Christian Müller, erwartet sich hingegen eine "lenkende Wirkung", also dass die Münchner sich doch entscheiden, nicht mit dem Auto in der Stadt umher zu fahren.

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Mobilitätsreferat rechnet mit Einnahmen von fast 15 Millionen Euro

Die teuren Tickets gelten in allen sogenannten "Parklizenzgebieten", also überall dort, wo man ein Parkticket braucht, wenn man keinen Anwohnerparkausweis besitzt. Die Gebühr in der Altstadt beträgt bereits 2,50 Euro und wird nicht erhöht.

Das Mobilitätsreferat rechnet mit Einnahmen von fast 15 Millionen Euro. Die neuen Gebühren sollen bald in Kraft treten. Die Stadt braucht bis zu sechs Monate, bis sie alle Automaten angepasst hat.

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69 Kommentare
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  • OutOfCoffee am 01.06.2022 18:06 Uhr / Bewertung:

    Der Staat hat eigentlich gar kein Interresse daran, das weniger gefahren wird. An der Benzinsteuer verdient der Staat massiv. Bei den Öffis hingegen bekommt der Staat nur 7% MwSt vom Ticketverkauf und muß zusätzlich die Öffis noch massiv Subventionieren. Fallen die Steuereinnahmen durch das Benzin weg / werden weniger, muß der Staat an anderer Stelle schauen wo er das Geld wieder rein hohl. Heist andere Dinge werden teurer.

  • Hosenband am 01.06.2022 21:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von OutOfCoffee

    Nö, heißt es nicht. Das von den Leuten eingesparte Geld wird dann halt an anderer von den Menschen ausgegeben, statt im Motor verbrannt. Und da holt der Staat die Steuern wieder rein. Die einzigen, die wirklich Geld verlieren, sind die Mineralölkonzerne und die Ölstaaten. Und denen müssen wir nun wirklich das Geld nicht weiter in den Allerwertesten schieben, oder?

  • TheBMW am 02.06.2022 07:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Hosenband

    Na diese Rechnung musst du mir mal erklären: Bei Kraftstoffen sind die steuerlichen Abgaben nahe der 50%. Bei allen anderen Dingen sind es 7% bzw 19%. Wie und wo holt sich der Staat da bitte die restlichen 40%/27% rein?

    Wenn ich nur 10€ habe, kann mir der Staat an der Tankstellen knapp die Hälfte "klauen", aber überall anders dann nur noch 70 Cent/max 1,90€

    Und in den letzten 3 Monaten gab es nur durch die Kraftstoffpreiserhöhung eine Steuer-Mehreinnahme von über 3 Milliarden Euro

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