"Zusammen in Bayern": Mehrsprachig in den Stadtrat

München - Noch reichen die Unterschriften nicht, um für die Stadtratswahl zugelassen zu werden, doch die Mitglieder der Wählergruppe "Zusammen in Bayern" (Zuba) bemühen sich, das zu ändern. Regelmäßig werben Cetin Oraner, Marie-Jules Mpot Mimbang, Thanasis Bagatzounis und ihre Unterstützer derzeit für ihre Liste. Auch am Freitag am Marienplatz.
"Wir sind zum dritten Mal hier. Und jedes Mal haben wir etwa hundert Unterschriften gesammelt", sagt Oraner. 1.000 Unterschriften brauchen sie bis zum 3. Februar, um für die Stadtratswahlen zugelassen zu werden. Unterschreiben kann man unter anderem in der Stadtinformation im Rathaus.
"Wir sind für alle da"
Zuba möchte sich für Münchner mit Migrationsgeschichte einsetzen. Aber nicht nur: "Wir sind für alle da. Egal mit welcher Herkunft", sagt der Mediziner Bagatzounis.
Oraner, offiziell OB-Kandidat der Zuba-Liste, hat bereits Erfahrung im politischen Alltagsgeschäft. Aktuell ist er für die Partei Die Linke einer der zwei Stadträte. Sein Engagement endet aber zur nächsten Wahl, da der Linke-Kreisverband entschieden hat, dass er nicht ganz vorne auf der Liste sein wird.
"Ich war enttäuscht", sagt Oraner, "es hieß, auch Deutsche mit deutschen Wurzeln könnten die Interessen der Münchner mit fremden Wurzeln vertreten. So untergräbt die Partei eigene Vorsätze."
Hälfte der Münchner haben Migrationsgeschichte
Die Politikwissenschaftlerin Mimbang, auf Listenplatz vier, möchte sich für ein feministischeres München einsetzen. "Wir brauchen die Frauenquote und mehr Frauenhäuser. Sie bieten einen wichtigen Schutz", sagt sie.
Fast die Hälfte aller Münchner hat eine Migrationsgeschichte. Und Mimbang steht wie wohl kaum eine andere bei Zuba für ein interkulturelles München. Sie ist gebürtige Kamerunerin, spricht Französisch, Italienisch und Deutsch. Studiert hat sie in Italien.
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