Zoff um Tempo 30 in München: Jetzt teilt auch die Rathaus-Opposition aus

Das durchgängige Tempolimit in München bleibt weiter ein heißes Thema. Nach dem Beben im Rathaus legen ÖDP, Freie Wähle und Die Linke nach – und schlagen einen Versuch vor.
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München diskutiert über ein stadtweites Tempo 30. (Symbolbild)
München diskutiert über ein stadtweites Tempo 30. (Symbolbild) © Arne Meyer/dpa

München - Beim Thema Tempo 30 hat es in der Rathauskoalition mächtig gekracht. Der Grünen-Vorstoß kam beim Koalitionspartner überhaupt nicht gut an. Von blindem Autohass war bei der SPD die Rede. OB Dieter Reiter nannte den Alleingang der Grünen "äußert unprofessionell". Nun mischen auch die Fraktionen von ÖDP/FW und die Linke beim Tempo-Thema mit. Mit deutlichen Worten.

"Die Rathausregierung täte gut daran, sich weniger mit der Pflege ihrer Egos zu beschäftigen und mehr an das Wohl der Bevölkerung zu denken", erklärt Sonja Haider, mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion ÖDP/FW, in einem Schreiben.

Die Linke: Tempo 30 hat nichts mit Autohasserei zu tun

Auch von den Linken gibt es eine klare Ansage: "Tempo 30 in Städten und Gemeinden als Standardgeschwindigkeit hat nichts mit Autohasserei zu tun. Sondern mit einer vernünftigeren, menschenfreundlichen Bevorzugung der Gesundheit und der Schonung der Umwelt", sagt Brigitte Wolf, mobilitätspolitische Sprecherin der Linken.

Nach der Schelte gegen die Rathauskoalition wollen Freie Wähler, ÖPD und Die Linke nun beim Tempo 30 Gas geben. Ihr Vorschlag: Drei Jahre 30 km/h als Regelhöchstgeschwindigkeit in München ab 1. Januar 2022. Der Modellversuch soll wissenschaftlich begleitet werden.

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Eine Verkehrswende brauche einen Perspektivwechsel, lautet die Begründung. Durch das einheitliche Tempolimit würden der Flickenteppich der Regularien eingedämmt, der Bedarf an Straßenschildern massiv reduziert und Unsicherheiten bei Verkehrsteilnehmern abgebaut.

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  • Seniorlöwe am 16.02.2021 09:53 Uhr / Bewertung:

    Tempo 20, wie Hosenband vorschlägt, o mei o mei. D.h. ich brauche von Grosshadern bis Schwabing, wo ich häufig hin muss, oft mit der U-Bahn, aber gelegentlich auch mit dem Auto, dann 1 Stunde und meistens wahrscheinlich länger. Ich stehe/"fahre" dann mit meinem Auto doppelt so lange und mache Motorengeräusche und stosse Co² aus. Ich war vor vielen Jahren sehr oft beruflich in Holland und erlebte dort die Staus Richtung Amsterdam, verursacht durch das damals schon bestehende Tempolimit. Es passierten meiner Meinung nach auch viel mehr Auffahrunfälle als bei uns. Die Autofahrer waren schlicht durch das niedrige Tempo, die Stops und Gos mehr genervt und unaufmerksamer. Es gibt immer grosse Unterschiede zwischen Theorie und Praxis.
    Aber wer Rad fährt, hat halt wenig Ahnung von der Praxis des Auto Fahrens.

  • ich bins am 15.02.2021 17:17 Uhr / Bewertung:

    "...Drei Jahre 30 km/h als Regelhöchstgeschwindigkeit in München ab 1. Januar 2022. Der Modellversuch soll wissenschaftlich begleitet werden...."

    So ein Schwachsinn, alleine die Idee. Null Innovation und realitätsfern für eine Großstadt.
    Die Idee und den Modellversuch kann man bitteschön in einer Kleinstadt vornehmen.

    Frage mich, ob die überhaupt einen Führerschein besitzen, die das fordern. Dann wundert es einen nicht.

  • Hosenband am 15.02.2021 18:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ich bins

    Für besonders gut überlegt halte ich den Vorschlag auch nicht, siehe meinen ersten Kommentar ganz unten. Warum allerdings eine Großstadt weniger geeignet sein soll, als kleine Kleinstadt, verstehe ich nicht. Aufgrund des meist dichten Verkehrs und der vielen Ampeln ist durch höhere Geschwindigkeit ohnehin wenig gewonnen. Ich kann mit Tempo 50 schneller ans nächste Stauende oder die nächste rote Ampel fahren und dann dort 15 Sekunden länger rumstehen und in die Gegend schauen, das war's dann aber auch schon.

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