Zittern und Jubeln in München, Schreckmoment in Paris

Das Spiel Deutschland gegen Italien verlief nicht in allen Phasen besonders spannend. Das Ende hingegen stellte die Fans vor nervliche Herausforderungen. In Paris kam es auf der Fanmeile zu einem echten Schreckmoment.
dpa |
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Kellner und Fußballfan Jan-Hendrik Hagemeister verfolgt beim Public Viewing in einem Biergarten in München das Spiel.
dpa 3 Kellner und Fußballfan Jan-Hendrik Hagemeister verfolgt beim Public Viewing in einem Biergarten in München das Spiel.
Ialienische Fußballfans, darunter Kellnerin Larissa (im Vordergrund rechts), beim Public Viewing in München.
dpa 3 Ialienische Fußballfans, darunter Kellnerin Larissa (im Vordergrund rechts), beim Public Viewing in München.
Am Ende gab es eine Enttäuschung für diese Tifosi in einem Münchner Biergarten.
dpa 3 Am Ende gab es eine Enttäuschung für diese Tifosi in einem Münchner Biergarten.

München - Hunderttausende Fans haben beim Public Viewing beim Viertelfinal-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Angstgegner Italien gezittert, gejubelt und gefeiert. Dabei schien nach einem etwas holprigen Stimmungs-Start in die Europameisterschaft endlich das Eis gebrochen: in mehreren Städten zählten die Veranstalter der Fanmeilen so viele Besucher wie noch nie während dieser EM; überall feierten die Fans ausgelassen nach dem 6:5-Sieg im Elfmeterschießen der Mannschaft von Joachim Löw.

In München leben besonders viele Italiener - fast 28.000 sind es. Sie drückten ihrer Mannschaft vergeblich die Daumen und wurden am Ende enttäuscht. Dagegen gab es bei den deutschen Fans in und vor den Kneipen in der Leopoldstraße kein Halten mehr.

Auch auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor in Berlin jubelten Zehntausende Fans. Im Elfmeterschießen lösten sich am Samstagabend entsetztes Schweigen und Freudenschreie gegenseitig ab. Schließlich explodierte die Anspannung bei dem entscheidenden Treffer in Kreischen und Begeisterung. "Deutschland, Deutschland"-Rufe und Klatschen hallten über den Platz des 18. März. Viele Besucher trugen weiße Trikots oder verschiedenste Arten von Körperschmuck in Schwarz-Rot-Gold: Hüte, Halsketten, Schals, umgehängte Fahnen, Armbänder, Perücken oder Schminke. Einen Zwischenfall meldete die Polizei aber: Wieder zeigten zwei Fans beim Abspielen der Nationalhymne den verbotenen Hitlergruß, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Männer wurden vorübergehend festgenommen. Gegen sie wird ermittelt.

Lesen Sie hier: Pressestimmen zu Deutschland - Italien

In Baden-Württemberg feierten Zehntausende Fußballfans. In Hamburg auf dem Heiligengeistfeld waren es mehr als 35.000, in der Frankfurter Arena zitterten fast 30.000 Fans mit der deutschen Mannschaft. "Der ein oder andere hat mal kurz vor dem Herzinfarkt gestanden", scherzte der Marketing-Chef des Stadions, Urs Pfeiffer, nach dem erlösenden Abpfiff. Nun herrsche eine "sehr schöne Stimmung - nach der Anspannung und der Spannung im Spiel."

Lesen Sie hier: Die DFB-Elf in der Einzelkritik

In Wolfsburg gab es auch zahlreiche traurige Gesichter: In der 125.000-Einwohner-Stadt hat fast jeder Zwanzigste einen italienischen Pass. Viele kamen bereits vor mehr als fünfzig Jahren, um als Gastarbeiter im VW-Werk zu arbeiten. In den mit Fahnen geschmückten Kneipen und Restaurants in der Italo-Hochburg fieberten viele einem Sieg entgegen - am Ende vergeblich. Friedlich blieb es trotzdem. Die meisten italienischen Fans seien rasch nach dem Spiel nach Hause gegangen, sagte ein Polizeisprecher am frühen Sonntagmorgen.

Schlägerei auf Fanmeile in Paris

Einen Schreckmoment erlebten die Fans auf der Fanmeile in Paris am Eiffelturm: Dort kam es während des Spiels zu einer kurzen Panik. Im vordersten Bereich vor der Großleinwand auf dem Marsfeld liefen kurz vor Ende der regulären Spielzeit am Samstagabend plötzlich Hunderte Menschen auseinander, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Auslöser war nach Angaben mehrerer Augenzeugen eine Schlägerei. Einige Menschen stürzten, vereinzelt brachen Besucher in Tränen aus. Die Situation beruhigte sich jedoch sehr schnell wieder, die Übertragung des Spiels lief weite

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