Zeugen im U-Ausschuss: Wer ist für den Stammstrecken-Skandal verantwortlich?
München - Der Untersuchungsausschuss zur Zweiten Stammstrecke wird eine Reihe hochrangiger Zeugen laden, darunter Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) sowie amtierende und ehemalige Minister der Staats- und Bundesregierung.
Aus der derzeitigen Staatsregierung werden neben Söder Verkehrsminister Christian Bernreiter, Finanzminister Albert Füracker und Staatskanzleichef Florian Herrmann (alle CSU) herbeizitiert, wie der Ausschussvorsitzende Bernhard Pohl (Freie Wähler) am Donnerstag am Ende der Sitzung des Ausschusses im Landtag zusammenfasste.
OB Reiter und Bahn-Chef Lutz sind ebenfalls Zeugen
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sowie sein Vorgänger Andreas Scheuer werden ebenfalls in den Ausschuss geladen, zudem die ehemaligen bayerischen Verkehrsminister Kerstin Schreyer und Hans Reichhart (alle CSU). Auf der Zeugenliste stehen auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Ingo Wortmann, der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), sowie Bahn-Chef Richard Lutz und sein Vorgänger Ronald Pofalla.

Der elfköpfige Untersuchungsausschuss will das Debakel beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in der Landeshauptstadt unter die Lupe nehmen.
Das derzeit größte Infrastrukturprojekt des Freistaats soll nach aktuellem Stand frühestens 2035 fertig und rund sieben Milliarden Euro teuer werden. Ursprünglich waren Kosten von 3,85 Milliarden Euro und eine Fertigstellung im Jahr 2028 vorgesehen. Im U-Ausschuss soll geklärt werden, seit wann die Staatsregierung von der Bauverzögerung und vor allem der Kostenexplosion wusste.
Insgesamt sind 35 Zeugen im Untersuchungsausschuss geladen, 72 Fragen sind für die Befragung vorbereitet.