Wolfgang Fischer zur Maskenpflicht: "Jetzt nur nicht übermütig werden!"
München - AZ-Interview mit Wolfgang Fischer: Als Geschäftsführer von CityPartner e.V. vertritt er die Händler-Interessen in der Münchner Altstadt.

AZ: Herr Fischer, die Maskenpflicht in der Innenstadt ist gefallen. Das war höchste Zeit, oder?
WOLFGANG FISCHER: Wir haben schon am 27. Mai den Kreisverwaltungsreferenten Thomas Böhle angeschrieben und angeregt zu prüfen, ob beziehungsweise wann die Maskenpflicht fallen könnte. Es kamen ja dann auch die Lockerungen, dass für Außengastronomie, Innengastronomie und Handel die Tests wegfielen. Nun kam der Entfall am Dienstag ganz kurzfristig schon für Mittwoch. Die Unternehmen begrüßen das natürlich.
Appell an Besucher und Gäste in München: Abstände einhalten!
Also ein Grund zur Freude?
Man muss dazu schon sagen: Man darf jetzt nicht übermütig werden. Wir appellieren an Besucher und Gäste, die Abstände einzuhalten. In den Räumen gilt ja die Maskenpflicht weiter. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die Münchnerinnen und Münchner haben sich bisher toll an alles gehalten, was sich jetzt in den sehr niedrigen Inzidenzen zeigt. Wir sind im Vergleich der Großstädte supergut dabei. Also da auch ein Dank an alle Münchnerinnen und Münchner.
"München ist nicht so stark getroffen wie andere Städte"
Erwarten Sie sich nun wieder mehr Einkaufslaune und Laufkundschaft in der Innenstadt?
Es ist natürlich eine Erleichterung, gerade wenn es jetzt heiß wird. Man kann die Maske nun abnehmen, wenn man sie drinnen aufhatte und in der Fußgängerzone zum nächsten Laden geht. Das ist eine weitere angenehme Sache, die es noch attraktiver macht, in die Innenstadt zum Einkaufen zu gehen. Das wird jetzt aber nicht - wie der Entfall der Testpflicht - einen Mega-Schub verursachen.
Beim Innenstadtbummel stellt man fest, es sind einige Geschäfte verschwunden. Hat es der Handel überstanden - oder kommt da noch mehr?
Das kann man noch nicht sagen. Das Spannende wird der Rest des Jahres. Handel und Gastronomie waren über ein halbes Jahr zwangsgeschlossen. Glücklicherweise ist es in München so, dass es zwar Leerstände gibt, aber auch schnell nachvermietet wird. Wie etwa bei Abercrombie. Da ist München nicht so stark getroffen wir andere Städte - glücklicherweise gerade auch unsere Münchner Unternehmen. Es gibt einige Filialisten, die eh schon fünf Läden in der Fußgängerzone haben, die haben nun eben einen oder zwei zugemacht. Das ist nicht so tragisch. Wir hoffen, wenn jetzt ein guter Sommer und hoffentlich auch ein guter Herbst ohne vierte Welle kommt, dass die Unternehmen es dann auch schaffen werden.
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