Antrag abgelehnt: Alkoholverbot am Gärtner- und Wedekindplatz bleibt

Die Linke und die Grünen im Stadtrat hatten sich für eine komplette Aufhebung des Alkoholverbots am Gärtner- und Wedekindplatz ausgesprochen. Daraus wird jedoch erstmal nichts.
Michael Schleicher |
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Am Gärtnerplatz gilt noch ein Alkoholverbot, ab 20 Uhr darf dort nicht mehr getrunken werden.
Am Gärtnerplatz gilt noch ein Alkoholverbot, ab 20 Uhr darf dort nicht mehr getrunken werden. © Peter Kneffel/dpa

München - Das Alkoholverbot am Gärtner- und Wedekindplatz bleibt bestehen – zumindest vorerst. Bei der Vollversammlung des Stadtrats am Mittwoch stimmte die Mehrheit gegen eine komplette Aufhebung des Verbots.

Zuvor hatte die Stadtratsfraktion Die Linke/Die PARTEI in einem Dringlichkeitsantrag gefordert, das Alkoholverbot an den Party-Hotspots gänzlich aufzuheben. Unterstützt wurden sie dabei von den Grünen. "Gerade bei Inzidenzwerten unter 20 ist das juristisch auch nicht mehr verhältnismäßig", twitterte der Fraktionsvorsitzende Florian Roth am Vormittag.

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Stadtrat Dominik Krause sagte bei der Vollversammlung, dass Alkoholverbote die Probleme vielmehr nur verlagern, aber nicht lösen würden. Die Probleme würden an anderer Stelle einfach "wieder aufploppen".

Dass sich die Party-Probleme in der Tat an andere Orte in der Stadt verlagern, zeigten unter anderem die letzten Wochenenden: Vor allem am und rund um den Odeonsplatz kam es zuletzt immer wieder zu größeren Polizeieinsätzen. Im Englischen Garten eskalierte die Situation, als Polizisten von Jugendlichen mit Flaschen beworfen wurden.

Krause zufolge dränge sich der Verdacht auf, dass die Stadt mit dem Verbot an einigen Plätzen einfach Ruhe und Ordnung herstellen wolle. Krause: "Diese Strategie halten wir angesichts des Eingriffs in bürgerliche Grundrechte für illegitim und lehnen sie ab."

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Roth: "Wir sind eine Ermöglichungspartei"

Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) begründete das Festhalten am Verbot unter anderem mit einem fehlenden Hygienekonzept an den Plätzen. Weil es in der Gastronomie ein ebensolches geben würde, sei dort auch der Konsum bis 24 Uhr erlaubt. Am Gärtner- und Wedekindplatz könne man die Situation hingegen nicht steuern, dadurch sei das Infektionsrisiko auch größer.

Roth ist angesichts des Beschlusses enttäuscht: "Uns wird ja oft der Vorwurf gemacht, wir wären eine Verbotspartei. Nein, wir sind eine Ermöglichungspartei. Wir geben diesen Vorwurf nicht zurück, da wir ihn immer zu pauschal und polemisch fanden", twitterte der Grünen-Stadtrat nach der Entscheidung.

Auf die Frage, wie lange das Verbot wohl noch bestehen bleibe, sagte KVR-Chef Thomas Böhle nur: "Das hängt von der Pandemielage ab."

Alkoholverbot in der Fußgängerzone aufgehoben

Am Dienstagabend gab die Stadt bekannt, dass das Alkoholverbot in der Fußgängerzone sowie am Viktualienmarkt ab Mittwoch (9. Juni) komplett aufgehoben wird. Beim Gärtner- und Wedekindplatz wurde indes gelockert: Hier gilt das Verbot nun ab 20 Uhr, zuvor war bereits ab 18 Uhr Schluss.

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  • DerMünchner am 09.06.2021 20:25 Uhr / Bewertung:

    Wenn Leute München als "Dorf" bezeichnen meinen sie genau sowas. München ist eine Großstadt. Da sind die Leute Abends unterwegs und es ist was los. Das soll natürlich nicht komplett eskalieren, aber mit sowas muss man in der Innenstadt einer Großstadt rechnen. Und genauso soll es auch sein. Wenn das jemanden zu sehr belastet, dann ist die Innenstadt einer Großstadt offensichtlich nicht die richtige Gegend für denjenigen.

    Fazit: Wenn die Innenstadt einer Großstadt nichts für Dich ist, dann ziehe doch bitte nicht in die Innenstadt einer Großstadt. Gar nicht so kompliziert grinsen

  • Matze-G am 09.06.2021 22:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von DerMünchner

    Ich weiss nicht wo sie leben ...aber sie meinen sicher den Gärtnerplatz wo die Jugend feiern will und die Politiker es unterbinden wollen.
    Wo ist denn sonst was los in München wenn fast 18 Monate Pandemiepanik gemacht wird durch Politiker?
    Der Insidenzwert wird in Zukunft für alles eine Rolle spielen und der Impfpass......also wurde das Datenschutzgesetz ganz einfach durch eine Pandemie ausgehebelt .
    Überall muss man in Zukunft seine Daten von Impfpass (Gesundheit) zeigen und die Impfpflicht wurde durch die Hintertür eingeführt ...wenn man etwas reisen will oder besuchen will.
    Es wird geregelt , diktiert ......und heimlich spioniert......und alles digitalisiert......so einfach kann man sein Volk beherrschen zu versuchen.
    Nur ....lässt sich das eihn Volk gefallen? ...im Moment der Bürger auf der kapitalistischen Seite ja ,
    der auf der Ostseite hat damit Erfahrung und wird sich wehren , denn er hatte es schon ohne digitalisierte Verfolgung ....sondern durch die Stasi.

  • DerMünchner am 10.06.2021 10:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Matze-G

    Guten Tag Herr Querdenker.

    Die Situation war schon genauso vor Corona und wird es auch nach Corona wieder sein. Wenn man in der Innenstadt einer Großstadt wohnt und sich dann darüber aufregt dass es wie in der Innenstadt einer Großstadt ist, dann ist niemand Schuld ausser man selbst.

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