Wohnungen frei: Wollen Sie nach Freiham ziehen?

Am Stadtrand haben Genossenschaften noch zahlreiche Wohnungen zu vergeben. Die Mieten sind günstig, die Projekte innovativ. Warum ist trotzdem noch was frei?
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So soll das Stadtteilzentrum in Freiham aussehen: Unter den Arkaden soll man einkaufen.
So soll das Stadtteilzentrum in Freiham aussehen: Unter den Arkaden soll man einkaufen. © Visualisierung: moka-studio, Störmer Murphy and Partners

Freiham - Sind Sie, liebe Leser, auf der Suche nach einer neuen Wohnung in München und am Verzweifeln, weil sie nichts finden, was Sie sich ohne Lottogewinn leisten könnten? Kaum zu glauben, aber wahr: In Freiham bauen Stadt und Genossenschaften 3000 Wohnungen. Und für einen Großteil kann man sich noch bewerben.

Wenn Genossenschaften sonst in München bauten, hatten neue Interessenten oftmals keine Chance, wenn sie nicht von Anfang an mitgeplant haben. In Freiham ist das anders. Da werden Ende dieses und Anfang nächsten Jahres die ersten Wohnungen fertig und es ist in vielen Fällen noch unklar, wer einmal dort wohnen soll.

Freiham: Neben Wohnungen will die Genossenschaft ein Coworking-Space schaffen

Wie viele Wohnungen insgesamt noch frei sind, sei schwer zu sagen, sagt Natalie Schaller. Sie ist die Leiterin der Mitbauzentrale und koordiniert die sechs genossenschaftlichen Projekte in Freiham.

Die Genossenschaften vergeben die Wohnungen selbst und arbeiten auch mit besonderen Wohnkonzepten - zum Beispiel gibt es in den Anlagen große Gemeinschaftsräume, Werkstätten und Quartierläden. Doch es sind jedenfalls noch so viele frei, dass die Genossenschaften diese Woche die Münchner darüber informierten, wie sie an eine Wohnung in dem neuen Stadtteil kommen.

Bewerben kann man sich zum Beispiel auf 16 Wohnungen der Genossenschaft Wagnis. Auf einer Dachterrassen-Bar sollen die Bewohner den Feierabend einläuten können. Allerdings muss man zuerst Mitglied in der Genossenschaft werden und darf bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Bei einem Ein-Personenhaushalt liegt die bei 41.200 Euro brutto im Jahr.

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Auch die Genossenschaft Progeno hat noch Wohnungen zu vergeben. Auf deren Webseite steht, dass neun Wohnungen für Haushaltsgrößen von einer bis fünf Personen frei sind. Für eine 90 Quadratmeter große Vier-Zimmer-Wohnung zahlt man, je nachdem, um welche Förderstufe es sich handelt, zwischen 752 und 1.491 Euro. Außer Wohnungen sind ein "Dorfplatz", Jugendräume, Werkstätten und ein Waschsalon geplant.

Woran es liegt, dass solche Wohnungen trotzdem noch frei sind? Ist der Wohnungsdruck in München doch nicht so groß? Oder hat einfach keiner Lust, an den Stadtrand zu ziehen? Reinhold Petrich, der Quartiersmanager des Viertels, meint: "Viele tun sich schwer, sich das Leben in Freiham einmal vorzustellen. In spätestens fünf Jahren werden sich aber viele fragen, warum sie damals nicht zugeschlagen haben."

Freiham bietet großartige soziale Infrastruktur

Denn das Leben in Freiham werde ein buntes sein, glaubt er. Wegen der vielen Genossenschaften, die besonders gemeinwohlorientierte und ökologische Ziele haben.

Wegen der sozialen Infrastruktur: In Freiham gibt es einen Bildungscampus mit Grundschule, ein Förderzentrum, ein Gymnasium, eine Realschule, 13 Kitas. "Vieles davon ist bereits fertig, bevor die Bewohner einziehen", sagt Petrich.

Außerdem soll es in Freiham zwei lebendige Zentren geben: Das eine bezeichnet er als "Quartierzentrum". Dort gibt es Kultureinrichtungen und eine Familienberatung. Das andere nennt er "Stadtteilzentrum", wo es Einkaufsmöglichkeiten geben soll. Auch dort gibt es Wohnungen - doch wahrscheinlich keine günstigen. Denn da baut ein Investor.

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12 Kommentare
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  • hiertanzenvieleihrennamen am 31.01.2022 04:05 Uhr / Bewertung:

    "Wie viele Wohnungen insgesamt noch frei sind, sei schwer zu sagen, sagt Natalie Schaller." Hat Frau Schaller keinen Überblick oder Computer? - "Denn das Leben in Freiham werde ein buntes sein, glaubt er." Wie so was in der Realität sein kann, fragt mal die geplagten Eigentümer der "Nymphenburger Höfe"!

  • Witwe Bolte am 30.01.2022 19:41 Uhr / Bewertung:

    Diese AZ-Lobhudeleien werden nicht zu einem Ansturm von alteingesessenen Münchnern gen Freiham führen. Für die Autolosen völlig unattraktiv, da mangelhafte MVV-Anbindung.
    Und die zuständige Polizeiinspektion gehört personell aufgestockt.

  • Dugi am 30.01.2022 13:06 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht liegt's daran, dass man sich vorkommt, wie ein Versuchsaffe in einem Riesensozialexperiement?
    Ich würd da im Leben nicht hinziehn.

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