Wohnmobil-Boom verschärft Parkplatznot - auch in München

Die Suche nach einem Parkplatz ist in München oftmals eine nervtötende Angelegenheit. Der Trend zu Wohnmobil und Wohnwagen hat die Situation noch weiter verschärft.
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Ein Bild aus München: Wohnmobil reiht sich an Wohnmobil.
Ein Bild aus München: Wohnmobil reiht sich an Wohnmobil. © Matthias Balk/dpa

München - Wegen Corona schaffen sich viele Menschen einen Campingbus oder ein Wohnmobil an – doch das vergrößert mancherorts die Parkplatznot.

"Der Trend zum unabhängigen Reisen per Wohnmobil führt zu deutlich mehr abgestellten Wohnmobilen in Wohnsiedlungen", sagt der Sprecher des Bayerischen Gemeindetags, Wilfried Schober. Besonders eng würde es überall dort, wo es eh schon wenig Stellplätze und Garagen gebe, in die die großen Fahrzeuge überhaupt reinpassen. "Die zusätzlichen Wohnmobile verschärfen die Parksituation noch." Hier seien Städte mehr betroffen, als kleinere Orte, in denen die Menschen mehr Parkmöglichkeiten hätten.

Anwohner sind genervt von Campern

Abgestellte Camper nervten oft Anwohner. "Wir beobachten, dass immer mehr Wohnmobilbesitzer ihre Fahrzeuge dort abstellen, wo sie glauben, dass es niemand stören wird, weil noch genug Parkraum vorhanden ist", so Schober. Ihnen sei dabei aber selten bewusst, dass Anwohner sehr genau registrierten, ob das Wohnmobil jemandem aus der Siedlung gehört oder einem "Gebietsfremden".

Auch in dieser Straße in Neuhausen blockieren Wohnmobile und Wohnwagen mehrere Parkplätze.
Auch in dieser Straße in Neuhausen blockieren Wohnmobile und Wohnwagen mehrere Parkplätze. © AZ

Generell ist es erlaubt, Bulli und Co. solange man will auf einem legalen Parkplatz abzustellen. "Ein versichertes und angemeldetes Fahrzeug mit Kennzeichen darf dort stehen bleiben. Man hat allerdings die Pflicht, alle drei bis vier Tage zu schauen, ob ein befristetes Parkverbot eingerichtet wurde", sagt ADAC-Sprecherin Katharina Lucà.

Camper finden keine Stellflächen

Bei dem Automobilclub gehen vermehrt Anfragen ein. "Sowohl von Anwohnern, weil die Camper alles zustellen. Als auch von Campern, weil sie keine Stellflächen finden", sagt Lucà. Schon vor Corona habe es den Trend zum Wohnmobil gegeben. "Das hat sich jetzt verstärkt." Vor allem in den Städten werde es jetzt noch enger.

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Geparkte Wohnmobile können auch eine Gefahr für Kinder werden: In München wurden vor Kurzem ein Kind angefahren, als es hinter einem Wohnmobil auf die Straße lief. "Kinder sehen hinter diesen Fahrzeugen nicht so gut und sind auch selbst nicht so gut zu sehen", sagt Lucà. Der ADAC weist darauf hin, dass Besitzer darauf achten sollen, ihre Wagen nicht vor Schulen oder Kitas abzustellen, selbst wenn es dort erlaubt sei.

Im ersten Vierteljahr 2021 sind so viele Feizeitmobile neu zugelassen worden wie noch nie zu einem Jahresbeginn. Die Zahl der Neuzulassungen stieg in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,6 Prozent auf 24.224 Fahrzeuge, wie der Caravaning Industrie Verband in Frankfurt kürzlich mitteilte.

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51 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Joss2000 am 21.05.2021 10:08 Uhr / Bewertung:

    Besonders schön, wenn Wohnmobile an Kreuzungen Wochenlang Parken und man nichts einsehen kann.

  • SL am 18.05.2021 10:51 Uhr / Bewertung:

    Ist denn das "fahrende Volk" unterwegs?

  • Fußball-Fan am 18.05.2021 10:49 Uhr / Bewertung:

    Ich lach mich schlapp, da regen sich in unserer Straße SUV-Fahrer auf, dass zwei Camper (völlig legal geparkt) 3 Parplätze belegen würden. Von mir aus können noch mehr Camper in die Stadt kommen. Wir haben unser Auto abgeschafft und leben mit 3 Kindern hervorragend ohne Auto. Kein Tanken mehr, keine Parkplatzsuche - entspanntes Taxifahren, wenn wir ein Auto brauchen. Aber fast alles geht zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV. Von mir aus können noch 1.000 Camper ins Stadtgebiet kommen. Aber besser wäre, wenn gar keine Autos mehr (Ausnahne Behinderte, Rettung, Taxis, Lieferungen) in die Stadt dürften. Mehr Grünflächen, mehr Radwege für alle.

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