Droht am Interimsgasteig das Verkehrschaos?

Am neuen Interimsgasteig fürchtet die CSU ein Verkehrschaos. Denn die nächste U-Bahnstation ist 700 Meter weit weg.
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Vorne der Verkehr am Mittleren Ring, hinten die Baustelle für den Interimsgasteig.
Vorne der Verkehr am Mittleren Ring, hinten die Baustelle für den Interimsgasteig. © Daniel von Loeper

München - Seit kurzem hat das neue Kulturareal in Sendling, wo der Gasteig einziehen soll, wenn er ab Herbst saniert wird, einen Namen: Der Bau heißt HP8, das steht für die Adresse Hans-Preißinger-Straße 4-8.

Auch der Termin für die feierliche Eröffnung steht fest: Am 8. Oktober sollen die Philharmoniker zum ersten Mal dort spielen.

Ist das Verkehrskonzept ungenügend?

Doch, dass die Gäste dann in ihrer Abendgarderobe 700 Meter von der U-Bahn zum Konzertsaal hinüberstöckeln, bezweifelt Stadträtin Beatrix Burkhardt von der CSU. Sie ist Mitglied des Gasteig-Aufsichtsrats und hält das Verkehrskonzept für den Standort in Sendling für ungenügend.

Auch die Anwohner und der Bezirksausschuss hatten sich in der Vergangenheit immer wieder beklagt. Sie fürchten, dass die Besucher in den umliegenden Straßen nach Parkplätzen suchen, wenn es keine gute ÖPNV-Anbindung gibt.

Stadt und MVG sind optimistisch gestimmt

Die Stadt und die Münchner Verkehrsbetriebe sehen das allerdings offensichtlich anders. Schon im Herbst antwortete die Verwaltung auf eine Anfrage der CSU, dass das Interimsquartier des Gasteigs bereits gut an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen sei.

Aus dieser Antwort geht zudem hervor, dass die MVG die U3 als "Haupterschließung" plant. Allerdings ist die U-Bahnstation Brudermühlstraße rund 700 Meter entfernt.

Die Buslinie 54 soll Abhilfe schaffen

Die Münchner Verkehrsgesellschaft setzt deshalb auch auf die Buslinie 54. Die Haltestelle Schäftlarnstraße erschließe den Standort "unmittelbar". Eine zusätzliche Busanbindung vom U-Bahnhof Thalkirchen sei aber nicht geplant. Ein Argument der MVG: In Thalkirchen gibt es keine gute Wendemöglichkeit.

Beatrix Burkhardt will sich damit allerdings nicht zufriedengeben. Sie fordert, dass auf der Linie U3 der Takt verstärkt wird und dass eine zusätzliche Haltestelle für den Bus X30 am Gasteig geschaffen wird.

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Nach Betriebsschluss des Tierparks könnte außerdem die Expressbuslinie X98 über die Schäftlarnstraße fahren und die U3 anbinden, fordert Burkhardt.

Auch Shuttlebusse könnten ihrer Ansicht nach für eine Entlastung sorgen. Diese könnten zwischen den Haltestellen Brudermühlstraße, Schäftlarnstraße und Candidplatz fahren.

Shuttlebusse und mehr Parkplätze geplant

Zudem fordert Burkhardt Shuttlebusse zu den geplanten Parkplätzen an der Großmarkthalle und am Blumengroßmarkt. Denn auf dem Interimsgelände selbst sind keine Stellplätze für Besucher vorgesehen. Für diese werden 198 Parkplätze in der Garage des Blumengroßmarkts geschaffen.

Dass Burkhardt ihre Forderung nach einer besseren Verkehrsanbindung nun noch einmal erneuert, liegt auch daran, dass aus ihrer Sicht die Zeit drängt. Schließlich sind es bis zur Eröffnung nur noch wenige Monate.

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20 Kommentare
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  • Mobilitätsfreund am 17.05.2021 17:05 Uhr / Bewertung:

    Mal wieder jede Menge csu Wahlkampf ohne Substanz.
    Was die csu verschweigt ist, ist noch viel schlimmer:
    - das der nächste ICE Bahnhof 5 km,
    - der nächste Flughafen 46 - 58 km,
    - der nächste deutsche Kreuzfahrtschiffseehafen 825 km,
    - die nächste Autobahnauffahrt ca. 14 km
    entfernt ist.
    Da ist es klar, dass die Konzertbesucher nicht zu Fuß dorthin laufen können.
    Statt das die csu mit ihren von der Autolobby gesponserten und steuersuventionierten Dienstlimousinen selbstlos einen privaten Pendledienst einrichten, wird nur wieder mit den Finger die Anderen gezeigt.

  • Oberlehrer am 17.05.2021 16:03 Uhr / Bewertung:

    Tipp: Webseite Gasteig: "Mit dem Auto findet man nah am Mittleren Ring einen Parkplatz auf dem benachbarten Blumengroßmarkt und nimmt dann den Shuttle-Service direkt zur Kultur"

  • Dr. Schönfärber am 17.05.2021 15:38 Uhr / Bewertung:

    Bringt halt Lastenräder zum Einsatz, die können die werte Kundschaft von der U-Bahn zum Interimsgasteig bringen. Das ist doch die Zukunft. Auf gehts liebe Stadtregierung!

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