"Woanders nicht möglich": Bekannter Graffiti-Künstler bringt Farbe in Tunnel in München
München - Ein Frosch, Reptilien auf dem Tandem, ein pinker Fisch: Vor etwa fünf Monaten haben Graffiti-Legende Loomit (Mathias Köhler, 55) sowie die Tattoo-Artistin Miriam Frank (38) und der Münchner Künstler und Trickfilmer Flin (53) ein Kunstwerk im Radl-Tunnel vom Karl-Müller-Weg begonnen. Anderthalb Jahre lang dauerte es ab der ersten Planung.
Bis Anfang Oktober haben sie rund fünf Monate gesprayt, gestrichen und mit Lack gezeichnet. "Das war gar nicht so einfach bei laufendem Radverkehr", sagte Loomit. Der Künstler Loomit ist begeistert von seinen Mitstreitern Flin und Miriam Frank. "Ihr Stil ist das Ding!", sagt er über die Frau, die vor allem eine Illustrations-Expertin und Tätowiererin ist. Sie hat das Tandem entworfen.

Flin zeichnete und sprühte eine Interpretation des Fisches vom Vater-Rhein-Brunnen sowie das Volksbad und das Deutsche Museum, dazu eine Interpretation der freudig grübelnden Statue am Eingang des Radl-Tunnels. Loomit konzentrierte sich auf Flora und Fauna bei seinem Frosch-Motiv. Ob er sich von der Isar inspirieren ließ? "Selbstverständlich", sagt er, "die Isar ist weltweit ein einzigartig sauberer Naturfluss mitten in der Metropole. Hier kann man grillen und baden!".
Einzigartige Kunst in München: Die Kreativität von Loomit, Miriam Frank und Flin im Rampenlicht
Wenn seine Künstlerfreunde aus aller Welt nach München kommen, seien sie extrem neidisch. "In Brasilien oder Frankreich ist so etwas nicht möglich. Dort sind die Flüsse mit hohen Mauern abgeschottet. Schwimmen tut da niemand", sagt Loomit. Das Werk von Loomit, Frank und Flin ist schon seit einigen Wochen fertig.
Als Loomit das Einweihungs-Band durchschneidet, sagt er: "Niemand hat die Wände im Radl-Tunnel beschmiert oder beklebt. Das ist immer ein gutes Zeichen und bedeutet, dass die Leute es annehmen, gerne anschauen, Respekt davor haben".
Und Flin sagt: "Es ist mein Abschiedsgeschenk an München", er ist vor kurzem nach Berlin gezogen.
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