Wirbel um Rapper Elephant Man in München

München - Mit lockeren Bob-Marley-Gitarrensounds und Texten, die von Liebe und Frieden handeln hat die heutige Reggae-Musik aus Jamaika wenig zu tun. Es ist allgemein bekannt, das die jamaikanische Reggae- und Dancehall-Szene zu homophoben Inhalten neigt. Schwulenfeindliche Texte sind keine Ausnahmen. Texte, wie die des Musikers O'Neil Bryant – kurz: Elephant Man.
Nicht selten werden Auftritte des Jamaikaners aufgrund seiner anfeindenden Texte ("Queers must be killed", deutsch: Schwule müssen umgebracht werden) zum Politikum. Das aktuellste Beispiel findet sich in diesen Tagen in München. Grünen Politiker aus dem Stadtrat haben jetzt einen offenen Brief an den Konzertveranstalter Fresh to Death Entertainment und den MVO-Club in der Seidlstraße geschrieben. Dort soll Elephant Man am 20. Februar auftreten.
In dem Schreiben heißt es: "(...) mit Erschrecken und großer Besorgnis haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass, nachdem die Geschäftsführung des Muffatwerkes den Auftritts von Elephant Man im Ampere abgesagt hat, der jamaikanische Sänger nun im MVO-Club auftreten soll."
Zwar habe sich der Musiker von seinen schwulenfeindlichen Texten öffentlich distanziert, ein Auftritt in München wäre dennoch "fatal", so die Grünen-Politiker. Sie fordern eine klare Distanzierung des Clubs von Elephant Man und eine Absage des Konzerts.
Nach heftigen Protesten von Lesben- und Schwulenverbänden wurden bereits 2009 und 2012 alle geplanten Deutschland-Konzerte des Musikers abgesagt. 2013 rauschte er mit seiner Gage für das Chiemsee Reggae-Festival nach Jamaika ab. Aufgetreten ist er nicht.