Wir haben die MVV-Rallye getestet. Fazit: unbedingt noch bis zum 7. September teilnehmen!
Diese führt dieses Jahr in zwei entfernte Stadtviertel: in die Graggenau im Herzen der Altstadt und nach Pasing. Anders als sonst machen sich nicht alle Teilnehmer*innen am selben Tag auf den Weg, um die Rätsel zu lösen. Meistens nehmen rund 1500 Münchner*innen an der Stadtrallye teil, und in Zeiten der Pandemie wäre es unsinnig, wenn sie sich an denselben Orten auf den Füßen stehen. Also hat der MVV den Fragebogen ins Internet gestellt, man kann ihn runterladen und sich zu jedem Zeitpunkt bis zum 7. September auf den Weg nach Pasing und in die Graggenau machen.
Rallye durch München mit 59 spannenden Aufgaben
59 Aufgaben gilt es dort zu lösen: Aus den Lösungsworten und -zahlen werden jeweils Zahlen abgeleitet, und addiert ergeben sie die finale Lösungszahl. Wer sie korrekt einsendet, kann einen der attraktiven Preise gewinnen: zwei Tageskarten für die Therme Erding, drei mal zwei Gutscheine für die Viktualienmarkt-Verführ-Tour mit Stattreisen München, 25 MVV-Trinkflaschen und 50 MVV-Stofftaschen. Und alle, die leer ausgehen, haben immerhin vergnügliche Spaziergänge durch höchst unterschiedliche Viertel unternommen, ihr historisches Wissen erweitert – und vieles entdeckt, was sie ansonsten garantiert übersehen.
So wie Laura und Marina. Die beiden starten in der Graggenau, einem der vier Teile der historischen Münchner Altstadt, die andern sind das Hacken-, Anger- und Kreuzviertel. Der Name Graggenau kommt von der Flurbezeichnung „Gragkenawe“, was soviel heißt wie „Krähenau“. Mit diesem Insider-Wissen ist aber leider noch keine Aufgabe gelöst: Es steht in den Unterlagen zur Stadtrallye, die viele historische Informationen bietet.
Wir haben die MVV-Rallye getestet. Fazit: unbedingt noch bis zum 7. September teilnehmen!
Laura und Marina müssen also die erste Aufgabe in der Graggenau noch lösen. Aber mehr noch, sie müssen überhaupt erst den Startpunkt finden. Die beiden stehen am Isartor und widmen sich genau dem, worum es bei der Stadtrallye geht: Sie rätseln. Wo nur ist dieser Ort, an dem „Waren im deutschen Stil verkauft werden“, wie es im Fragebogen heißt, und an dem man „ganz umsonst Einblick in die mittelalterliche Stadtbefestigung“ erhält?
Irgendwo hier in der Nähe muss dieser Ort sein, also umrunden sie das Isartor und schauen sich um. Und dann gleich nochmal, ohne Erfolg. Schließlich sprechen sie, mit gebotenem Abstand, einen netten Herren an, der am Isartor auf den Beginn eines Open-Air-Konzerts wartet. Sein Tipp bringt Laura und Marina schließlich auf die richtige Fährte: 50 Meter entfernt finden sie endlich die erste Station. So viel Nachhilfe muss erlaubt sein: Auf dem Smartphone zu googeln ist nicht der Sinn einer Schnitzeljagd – aber mit netten Münchnern ins Gespräch zu kommen, ist ein schöner Nebeneffekt. Und übrigens: Google würde bei der Stadtrallye kaum helfen, man muss vor Ort sein, um die 59 Fragen beantworten zu können.
Marina und Laura haben es nun mit der ersten zu tun: Wer hat mit dem Bau der Stadtbefestigung begonnen, vor der sie gerade stehen und die sie bei ihren Stadtbummeln stets übersehen haben? Die Frage ist schnell beantwortet – und der Bann gebrochen: Von nun an geht’s für die beiden viel schneller voran. Ein paar Meter weiter entdecken sie den Wachturm „Lueg ins Land“ und das Vindeliker-Haus, und welche Personen dort heute wohnen, finden sie bei einem Blick aufs Klingelschild schnell heraus. Dann gehen sie ein paar Treppen hinauf, und mitten in einer modernen Gebäudeanlage entdecken sie weitere Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. „So was habe ich ja noch nie gesehen“, sagt Laura. Dann geht’s in die Herrenstraße und die Stollbergstraße, hier entdecken die beiden so manches historische Detail: Erst geht es um eine weltliche Männergesellschaft, dann wie zum Ausgleich um eine religiöse Frauengestalt.

Da entdecken Laura und Marina die einzige noch produzierende Mühle Münchens und ein Wandgemälde mit verblassten Allegorien zum Thema Bier. Weitere Fragen drehen sich um die vielen Bäche, die früher durch München flossen und spätestens wegen des U-Bahn-Baus in den 1960er Jahren stillgelegt wurden. Wenig später stehen Laura und Marina wieder am Isartor. Hier beantworten sie noch ein paar Fragen zu Turmuhr und Fresko, dann geht es in die angenehm kühle S-Bahn.
Die S3 bringt die beiden schnell nach Pasing, den ältesten Ort Münchens. Er wurde schon 763 urkundlich erwähnt, 1938 wurde Pasing zwangseingemeindet. Am Bahnhofsplatz beantworten Laura und Marina die ersten Fragen, etwa zum Alten Bahnhof, dem ältesten erhaltenen Bahnhofsbau Oberbayerns, 1847/48 von Friedrich Bürklein gestaltet. Heute sitzt junges Publikum davor und trinkt kühle Getränke.
Die wird es auch für Laura und Marina bald geben, doch zuerst müssen sie noch Fragen beantworten, etwa zur Mariensäule am Marienplatz. Die wurde 1880 aufgestellt, musste 1918 der Trambahn weichen und wurde zum Jubiläum 1980 wieder errichtet. Eine Stunde später endet die Tour wieder am Pasinger Bahnhof. Hier addieren Marina und Laura ihre Ergebnisse zur Lösungszahl. Ob sie wohl stimmt? Dafür müsste jede Frage richtig beantworten sein, eine echte Herausforderung. „Aber selbst wenn wir arg daneben liegen: Es hat viel Spaß gemacht“, sagt Marina. „Und wir haben viel über München gelernt.“ Und das gilt mit Sicherheit für alle, die in den nächsten Wochen an der MVV-Stadtrallye teilnehmen.
MVV-Stadtrallye noch bis 7. September
Alle Infos: www.mvv-muenchen.de/mvv-stadtrallye
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