Winterfeste Leichtbauhallen: Hier kommen weitere Flüchtlingsunterkünfte hin

In den Zügen aus Ungarn sitzen inzwischen weniger Flüchtlinge. Die Stadt schaut trotzdem voraus und verabschiedet im Feriensenat neun neue Standorte für Leichtbauhallen und Umnutzungen.
mag/anf |
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München – Sie kommen noch, aber nicht mehr so zahlreich: 3300 Flüchtlinge sind am Dienstag am Hauptbahnhof angekommen – tausend weniger, als angenommen. Auch gestern blieb die Lage stabil: Bis zum Vormittag kamen 1700 Menschen an. Während die Notunterkünfte sich langsam leeren, denkt der Stadtrat jedoch bereits nach vorne.

Bereits im August wurden deshalb acht Standorte für neue Flüchtlingsunterkünfte bestimmt. Nach einem weiteren Standortbeschluss des Feriensenats vom Mittwoch kommen jetzt nochmal neun Standorte im Stadtgebiet dazu, wo in den nächsten Monaten entweder winterfeste Leichtbauhallen entstehen oder bestehende Gebäude umgenutzt werden sollen.

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Die Leichtbau-Zelthallen bestehen aus einem Stahl- und Aluminiumgerippe mit einer verdickten Außenhaut, können mit einer Dämmschicht ausgestattet werden, sind anders als klassische Zelte beheizbar und halten Schnee und Sturm stand.

Bei den Standorten, die einstimmig beschlossen wurden, handelt es sich nicht um Notunterkünfte für die Flüchtlinge vom Bahnhof. Hier sollen die Menschen untergebracht werden, die im regulären Asylverfahren sind und der Stadt gemäß seiner Quote zugewiesen werden. Erst kürzlich hat die Regierung von Oberbayern diese Zuweisungsquote erhöht. Seit dem 24.08.2015 muss München statt 225 nun 352 Flüchtlinge pro Woche unterbringen. Ab Ende September wird diese Zahl voraussichtlich erneut angehoben werden.

 

Wo kommen wie viele Flüchtlinge unter? Die AZ stellt die neuen Standorte vor.

 

Perlach, Arnold-Sommerfeld-Straße

 

Die unbebaute städtische Fläche war bereits in einem Stadtratsbeschluss vom Juli als Standort für Flüchtlingscontainer vorgesehen. Bevor diese fertig aufgebaut sind, werden jetzt als Zwischenlösung zwei Leichtbauhallen mit jeweils 140 Schlafplätzen hier aufgestellt. Je nach Bedarf können die Leichtbauhallen auch noch stehenbleiben, wenn die Container fertig sind.

Trudering, Joseph-Wild-Straße 3

 

Hier wird bis Ende März eine Leichtbauhalle für bis zu 400 Menschen aufgestellt. Auf der dortigen Fläche ist bereits ein Heim für Wohnungslose, jedoch ist noch genug Platz, für die winterfeste Halle.

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Pasing, Planegger Straße

 

Im südlichen Teil der noch leeren Fläche soll demnächst ein Obdach für Wohnungslose entstehen. Zusätzlich ist noch Platz für eine Leichtbauhalle, in der 90 Menschen Platz finden. Sie soll zwei Jahre dort stehen.

Großhadern, Am Stiftsbogen

 

Das Gelände ist in staatlicher Hand. Die Regierung von Oberbayern baut hier eine Gemeinschaftsunterkunft für 200 bis maximal 350 Flüchtlinge. Bis die im nächsten Jahr feritggestellt ist, darf die Stadt einen Teil des Geländes nutzen. Für ein bis zwei Jahre wird hier eine Leichtbauhalle mit 80 bis 100 Betten aufgebaut.

Moosach, In den Kirschen 30

 

Normalerweise betreibt der Kreijugendring hier zwischen Ende Mai bis Anfang Oktober das Hostel „The Tent“. In der Zwischenzeit wird die Stadt hier für maximal fünf Monate eine Leichtbauhalle für bis zu 100 Flüchtlinge hochziehen.

Untergiesing, Osram-Gelände an der Hellabrunner Straße 1

 

Seit die Lichtfirma ausgezogen ist, steht das denkmalgeschütze Bürogebäude leer. Hier könnten bis zu 1000 Menschen untergebracht werden. Geplant sind aber derzeit nur 800. Gelpanter Einzug der Flüchtlinge ist Ende September, genutzt werden kann bis Mitte 2018. Die Stadt muss für das Objekt keine Miete, sondern nur die laufenden Kosten bezahlen. Und noch eins ist dem Konzern wichtig, sagt Sozialreferentin Brigitte Meier: „Dass man sich um die Nachbarn kümmert.“ Sprich: Sie sollen eingebunden werden.

Neuhausen, Reitknechtstraße 10

 

Östlich der Friedenheimer Brücke, direkt neben der Gleistrasse stehen derzeit zwei Hallen leer. Zudem gibt es noch eine Freifläche. Weil die Hallen in einem guten Zustand sind, werden hier Ende November 200 Flüchtlinge für maximal ein halbes Jahr eine Bleibe finden. Auf die Freifläche wird für 80 Menschen eine Leichtbauhalle gebaut.

Oberföhring, Klausenburger Straße 2-6

 

Die Bürogebäude dort stehen leer und wurden der Stadt zur Miete angeboten. Weil sie in einem guten Zustand sind, können sie schnell auf die Standards für Gemeinschaftsunterkünfte gebracht werden. Ab Anfang November werden hier zwischen 350 bis 700 Geflüchtete einziehen. Das wird auch lange zu bleiben: Die Nutzung ist auf zehn bis 15 Jahre angelegt.

Riem, Graf-Lehndorff-Straße 36

 

Die Regierung von Oberbayern will die Gebäude hier anmieten, um eine Gemeinschaftsunterkunft zu errichten. 300 Menschen sollen hier ab Mitte November unterkommen. Ausgelegt ist die Unterkunft auf zehn bis 15 Jahre.

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