Wildtier-Alarm im Münchner Tierheim

München - Normalerweise versorgen die Pfleger im Münchner Tierheim Hunde, Katzen, Vögel und Kaninchen – doch immer öfter müssen sie sich auch um Wildtiere kümmern, die bei ihnen abgegeben werden. Die jüngsten Neuzugänge: ein Waldkauz-Küken und ein verletzter Jung-Biber.
Den Mini-Kauz hatten Spaziergänger am Flaucher gefunden. Völlig hilflos saß der Vogel am Fuß eines gut sieben Meter hohen Baumes. „Vermutlich ist er aus einer Bruthöhle gefallen“, sagt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein. Die Passanten brachten den kleinen Kauz ins Tierheim, wo er nun aufgepäppelt wird. Mit Erfolg: „Er frisst gut, wächst und gedeiht.“
Frau entdeckt verletzten Biber
Das nächste Wildtier ließ nicht lange auf sich warten: Am Montag wurde die „Tierrettung“ von der Polizei in Olching (Kreis Fürstenfeldbruck) alarmiert: Eine Frau hatte beim Gassigehen einen verletzten Biber entdeckt. Das Jungtier hatte eine blutverkrustete Wunde am Rücken und konnte sich scheinbar nicht bewegen.
Aufregung in Pasing: Biber in Zaun steckengeblieben!
Die ausgerückten Veterinärinnen versorgten den animalischen Patienten mit Antibiotikum und brachten ihn ins Tierheim. Von dort ging es weiter in die Tierklinik.Dort gaben die Experten schnell Entwarnung: „Es sieht so aus, als sei das junge Männchen bei Revierkämpfen vertrieben und von seinem Rivalen in den Rücken gebissen worden“, sagt Judith Brettmeister. „Die Wunde hat eindeutig die Form von Nagerzähnen.“ Der Biber wird nun im Tierheim gesund gepflegt und dann an eine Aufzucht-Station weitergegeben.