Wilde Winzlinge: Süße Waschbär-Waisen in Riem
München - Die Auffangstation für Reptilien hat neue Bewohner: Am Dienstag sind in ihren Räumen auf dem Riemer Tierheim-Gelände drei winzige Waschbär-Waisen eingezogen.
„Ein Niederbayer hat die Tiere in seinem Garten gefunden“, erzählt Presse-Sprecher Patrick Boncourt. „Von der Mutter fehlte jede Spur. Wir vermuten, dass sie entweder überfahren oder gejagt wurde.“
Der Garten-Besitzer wandte sich an den Deutschen Tierschutzbund, dieser bat die Auffangstation um Hilfe. Der Münchner Verein hat nicht nur eine Zulassung für die Haltung von Schlangen, Echsen und Schildkröten, sondern auch für Säugetiere.
Die kleinen Waschbären sind allesamt Mädchen und ungefähr acht Wochen alt. „Sie sind neugierig, fröhlich und verspielt“, sagt Patrick Boncourt.
Allerdings befürchtet er, dass sich die Wonneproppen zu „Ladenhütern“ entwickeln könnten. Genau wie die Waschbär-Dame, die seit Mitte 2014 in der Obhut der Station ist. Denn einerseits dürfen Waschbären als invasive Art nicht ausgewildert werden. Andererseits ist es schwer, sie an Zoos oder Wildparks zu vermitteln, weil diese Einrichtungen meist eigene Waschbären haben – und sich die Tiere eifrig vermehren.
Theoretisch könnte auch eine Privatperson das Waschbär-Trio aufnehmen. Allerdings schreibt das Gesetz pro Pärchen ein Außengehege mit mindestens 30 Quadratmetern Fläche vor.
Waschbären sind eigentlich eine nordamerikanische Tierart. Mitte des 20. Jahrhunderts entkamen einige Exemplare aus deutschen Pelzfarmen. Seitdem hat sich die Art in der Bundesrepublik immer weiter ausgebreitet. Mittlerweile gilt der Waschbär als „flächendeckend verbreitet“. Auch in München wurden schon welche entdeckt.
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