Wiesn-Krise erreicht Münchner Christkindlmarkt

Das Wirtschaftsreferat kündigt an, auch dort die Umsatzpacht prüfen zu wollen. Stadträte pochen auf Ergebnisse zum Löwenbräuzelt.
von  Felix Müller
Die Wiesn-Krise erreicht den Christkindl-Markt. Der Stadtrat bleibt kritisch, was Wiesn-Wirt Wiggerl Hagn betrifft.
Die Wiesn-Krise erreicht den Christkindl-Markt. Der Stadtrat bleibt kritisch, was Wiesn-Wirt Wiggerl Hagn betrifft. © imago/STL / dpa/Amelie Geiger (AZ-Montage)

Das Wirtschaftsreferat kündigt an, die Umsatzpacht auch am Münchner Christkindlmarkt prüfen zu wollen. Stadträte pochen auf Ergebnisse zum Löwenbräuzelt.

München - Der Stadtrat bleibt Wiggerl-Hagn-kritisch. Am Dienstag besprachen Vertreter der Rathaus-Fraktionen mit dem Wirtschaftsreferat das weitere Vorgehen gegenüber den Wiesn-Wirten. Hinter verschlossenen Türen geht es unter anderem um Löwenbräuzelt-Wirt Wiggerl Hagn und seine Abrechnungsfehler in Höhe von 2,2 Millionen Euro.

Einigkeit im Stadtrat: Fakten auf den Tisch

Im Stadtrat ist man sich parteiübergreifend einig: Bevor die Zelte für die nächste Wiesn vergeben werden, müssen alle Fakten auf dem Tisch liegen. Anfang Mai soll es so weit sein. Man erwartet, dass das zuständige Wirtschaftsreferat bis dahin liefert. Denn anders als von manchem erhofft, gibt es immer noch keinen Abschlussbericht für das Jahr 2017 für das Löwenbräuzelt. Man habe noch nicht alle Zahlen beisammen, hieß es am Dienstag. "Phasenweise sind die Informationen von Herrn Hagn wohl nicht gerade gesprudelt", hieß es.

Aus dem Stadtrat: Verständnis für die Verwaltung

Für die Verwaltung hingegen gibt es aus dem Stadtrat auch Verständnis. "Mir ist lieber, die brauchen jetzt länger und dann passt es auch", sagt einer. Mit so großen Abweichungen wie beim Löwenbräuzelt rechnen die Stadträte bei den anderen Wirten nicht mehr. "Kleinere Nachmeldungen könnten aber durchaus noch dazu kommen", heißt es.

Dass das zuständige Wirtschaftsreferat nach dem Abgang von Chef Josef Schmid (CSU) in den Landtag derzeit führungslos ist, sehen manche kritisch. Die politische Verantwortung für die Prüfungen trägt derzeit zumindest keiner. OB Dieter Reiter (SPD) hatte wie berichtet angeordnet, dass externe Prüfer alle Wiesn-Wirte checken sollen.

Umsatzprüfungen nun auch am Christkindlmarkt

Nun weitet die Verwaltung offenbar in Eigeninitiative die Prüfungen aus: auf den Christkindlmarkt! Nach AZ-Informationen hat das Wirtschaftsreferat am Dienstag angekündigt, auch dort Umsatzprüfungen durchzuführen. Einen Anfangsverdacht für Unregelmäßigkeiten soll es dort noch nicht geben.

Aber offenbar will man nun auf Nummer sicher gehen und sich nicht nochmal eine Blöße wie bei der Wiesn geben. Der Stadtrat hatte 2017 beschlossen, auch auf dem Christkindlmarkt eine Umsatzpacht einzuführen.

 

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