Wiesn, Bayernspiel und Pendler: MVG droht der Kollaps

Wenn in München Wiesn, Bundesliga und der normale Pendlerverkehr zusammen kommen, dann kann es bei der MVG eng werden. Dies belegt ein Vorfall aus dem letzten Jahr, der nur durch Glück glimpflich ausging. Die MVG warnt vor dem Kollaps.
von  az
Während der Wiesn kann es voll werden bei der U-Bahn. (Archivbild)
Während der Wiesn kann es voll werden bei der U-Bahn. (Archivbild) © Gregor Feindt

München - Ist die MVG gerüstet für große Fahrgastaufkommen, die zusätzlich zum normalen Wahnsinn transportiert werden müssen? Wohl nicht wirklich. Das geht aus einem Bericht der "SZ" hervor. Der Zeitung liegt ein interner MVG-Bericht vor, der sich mit einem Vorfall aus dem September 2015 beschäftigt.

Damals war Familientag auf der Wiesn, ein Bayernspiel in der Allianz Arena und am Abend mussten parallel noch die täglichen Pendler transportiert werden - das System stand kurz vor dem Kollaps. "Die Sicherheit konnte nicht mehr gewährleistet werden", zitiert die SZ aus dem Bericht.

Besonders an den Schnittstellen wird es eng

Weil die Fußballfans um 20 Uhr im Stadion sein müssen, die Pendler nach Hause wollten und viele Familien auf die Wiesn drängten, kam es insbesondere an der Schnittstelle von U3/U6 und U4/U5 am Odeonsplatz zu Engpässen. Der U-Bahnhof Odeonsplatz war so überfüllt, dass der MVG-Einsatzleiter erst den südlichen Aufgang dicht machte, dann auch die Verbindung zur U4/U5 und, als alles nichts mehr half, die Polizei um Hilfe bat.

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Die konnte aber nicht schnell genug kommen, da auch die Polizei dank Wiesn und Fußballspiel nicht allzu viele freie Einsatzkräfte hat. Und auch am Sendlinger Tor und am Marienplatz haben die Ordner alle Hände voll zu tun, um ihre Züge abzufertigen.

Droht 2016 erneut der Kollaps?

Zu genau solch einer Konstellation kann es auch in diesem Jahr wieder kommen: Am 21. September, einem Mittwoch, ist wieder ein Bayern-Heimspiel angesetzt, wieder um 20 Uhr, wieder am Werktag mit viel Pendlerverkehr und während der Wiesn.

MVG-Chef-König hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, "bei der Terminierung von Spielen die Sondersituation Oktoberfest" zu berücksichtigen sei - ohne großen Erfolg. Zwar gelte für MVG-Mitarbeiter während der Wiesn Urlaubsstop, an der angespannten Personallage ändert das aber nichts.

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Dieses Jahr sollen noch einige Mitarbeiter mehr eingesetzt werden, auch denkt man über frühere Bahnhhofssperrungen nach. Außerdem sollen zwischen Münchner Freiheit und Fröttmaning Züge des neuen Typs C2 fahren - damit man wenigstens die Fußballfans verteilt bekommt.

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