Wiesn-Attentat: Bundesanwälte ermitteln neu

War der Wiesn-Attentäter von 1980 wirklich Alleingänger? Die Aussagen einer Zeugin geben erneut Fragen auf. Wird das Verfahren neu aufgerollt?
von  dpa
Am 26.09.1980 zündete der Attentäter am Eingang der Wiesn den Sprengsatz. Aussagen einer Zeugin geben Grund zur Annahme, dass es doch Mittäter gab.
Am 26.09.1980 zündete der Attentäter am Eingang der Wiesn den Sprengsatz. Aussagen einer Zeugin geben Grund zur Annahme, dass es doch Mittäter gab. © dpa/AZ

München - Die Bundesanwaltschaft erwägt einem Medienbericht zufolge, die Ermittlungen zum Oktoberfest-Attentat vor 34 Jahren neu aufzurollen. Die Entscheidung soll noch danach noch in diesem Jahr fallen. "Wenn sich zureichende, tatsächliche Anhaltspunkte für weitere Tatbeteiligte ergeben sollten, werden wir die Ermittlungen wieder aufnehmen", sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft der "Süddeutschen Zeitung" (Montag).

Bei dem Wiesn-Anschlag im Jahr 1980 waren 13 Menschen getötet worden, darunter der Täter - der 21-jährige Gundolf Köhler, Anhänger der rechtsextremen "Wehrsportgruppe Hoffmann". Die Ermittler sahen ihn bisher als Einzeltäter. Daran werden aber immer wieder Zweifel laut.

Lesen Sie hier: Neue Spur im Wiesn-Attentat? Neonazi zeigte angeblichen Mittäter an

Schon seit Ende 2013 prüfen die Bundesanwälte in Karlsruhe, ob eine Wiederaufnahme infrage kommt. Einen aktuellen Anlass biete der Antrag des Opferanwalts Werner Dietrich, in dem dieser eine neue Zeugin angeführt habe, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Die Bundesanwaltschaft habe die Zeugin vernommen, sie habe einen angeblichen Mittäter namentlich benannt. In dessen Spind wolle die Frau am Tag nach dem Anschlag Flugblätter mit einem Nachruf auf Gundolf Köhler gefunden haben - noch bevor dessen Name bekannt war. Derzeit prüfe Karlsruhe die Verlässlichkeit der Aussage.

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