Wie voll ist die U-Bahn? MVG will Auslastungsmelder verbessern

Wie voll wird die U-Bahn sein? Die MVG ermöglicht es mit einem Meldesystem, die voraussichtliche Auslastung der Züge zu überprüfen. Dabei läuft noch nicht alles nach Plan.
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Obwohl die Nachfrage gesunken ist, können die U-Bahnen im Berufsverkehr so voll werden, dass man keinen Abstand halten kann.
Obwohl die Nachfrage gesunken ist, können die U-Bahnen im Berufsverkehr so voll werden, dass man keinen Abstand halten kann. © imago images/Sven Simon

München - Auch wenn sich die Nachfrage im ÖPNV während der Corona-Pandemie halbiert hat, kann es zu Stoßzeiten voll werden. Die MVG hat mit einem Auslastungsmelder reagiert, der zwar noch nicht ganz ausgereift ist, aber einen ungefähren Hinweis darauf geben kann, wie voll die Fahrzeuge zu bestimmten Zeiten sind.

Keine Live-Daten

"Studien belegen, dass im ÖPNV kein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht. Die Maskenpflicht, die gute Belüftung, die kurze Aufenthaltsdauer der Fahrgäste und das fast vollständige Aufrechterhalten des Fahrplan- und Platzangebots leisten dazu einen wichtigen Beitrag", betont MVG-Chef Ingo Wortmann. 

Basierend auf den letzten zehn vergleichbaren Betriebstagen errechnet die MVG für den Melder die voraussichtliche Auslastung auf einer Strecke zu einer bestimmten Uhrzeit – live sind die Daten also nicht. Trotzdem können sie bei der Entscheidung helfen, ob man für eine Fahrt U-Bahn, Bus oder lieber die Tram nutzen möchte. Die Optik kommt relativ unübersichtlich daher, eine ausführliche Bedienungsanleitung schafft aber Abhilfe.

So funktioniert das Ampelsystem

Zeigt der Melder für einen Zeitraum nicht die grüne, sondern gelbe oder orangene Kategorie an, sind die Verkehrsmittel wahrscheinlich höher ausgelastet. Die MVG empfiehlt dann, auf eine Alternative umzusteigen oder früher bzw. später zu fahren.

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Bei grüner Markierung ist das Verkehrsmittel der Prognose nach eher leer und man kann gut Abstand halten, hier wird von einer maximalen Auslastung von 20 Prozent ausgegangen. Zeigt der Melder gelb an, kann es an einigen Stellen eng werden und von einer Auslastung bis zu 50 Prozent ausgegangen werden. Bei orange ist es vermutlich sehr voll und es kann nur wenig Abstand zu anderen Fahrgästen gehalten werden.

Hier besteht noch Verbesserungsbedarf

Für die Linien U1, U4, U5, U7 und U8 liegen noch keine automatisch generierten Daten aus Fahrgastzählgeräten vor - sie fehlen beim Auslastungsmelder ebenso wie  die Nachtbusse und Nachttram. Laut MVG kommen hier noch keine Fahrzeuge mit Zählgeräten zum Einsatz.

Für diese Linien gilt generell: Im Berufsverkehr - etwa 6.30 bis 9 Uhr sowie 15 bis 18.30 Uhr - ist vor allem in der Innenstadt ein erhöhtes Fahrgastaufkommen zu erwarten.

Negativ fällt auf, dass das Angebot noch nicht für konkrete Verbindungen funktioniert und nicht für mobile Endgeräte optimiert wurde. Hier will die MVG langfristig noch nachjustieren.

MVG-Chef Wortmann: "Wir werden dieses Informationsangebot kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern, etwa mit kürzeren Zeitfenstern. Grundsätzlich bitten wir weiterhin darum, auf unnötige Fahrten zu verzichten und die Hauptverkehrszeiten nach Möglichkeit zu meiden. Damit schaffen wir in unseren Fahrzeugen genug Raum für alle die, die zu diesen Zeiten fahren müssen, und alle kommen entspannter ans Ziel."

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12 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Max Merkel am 20.03.2021 13:54 Uhr / Bewertung:

    Die U3 ist schon seit Jahren TOTAL überlastet und der ÖPNV hat nach Beschwerden NIE reagiert. Tja, dann fährt man eben NICHT MEHR U-Bahn. So einfach ist das.

  • sunny1 am 20.03.2021 08:30 Uhr / Bewertung:

    Warum Auslastungsmesser?? Das ist doch nicht nötig, da man im ÖNV doch kein Corona bekommt... hab ich das nicht erst vor kurzem hier gelesen?? Nur am Rand Zugangssicherungen damit niemand in die Bahngleise stürzt sind natürlich auch nicht nötig.. es ist schon typisch mit dem Auslastungsmesser dass die Staatsbetriebe keine Verantwortung übernehmen in dem Sinne dass sie sicherstellen dass es zu keinen übervollen Zügen kommt. Aber da müsste man ja Personal einstellen. Das geht natürlich gar nicht.. Und Kundenservice als alleiniger Anbieter ist auch überbewertet...

  • Hosenband am 20.03.2021 10:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von sunny1

    Sie müssen jetzt ganz tapfer sein: Wäre der ÖPNV eine große Ansteckungsquelle, müssten die Zahlen in München oder Nürnberg durch die Decke gehen, viel höher sind sie aber in ländlichen Landkreisen, die überhaupt keinen relevanten ÖPNV besitzen. Wenn sich Fahrgäste wegen des Risikos dennoch Sorgen machen, ist es doch eine nette Service-Leistung, eine solche Auslastungsanzeige anzubieten und weiter zu verbessern.
    Und es kommt noch härter: Mit der Privatisierung der Eisenbahn in England ist diese den Bach runtergegangen ist, so dass der Staat das Netz und einzelne Linien wieder verstaatlichen musste. Und bei diesen Linien betteln die Fahrgäste darum, nicht wieder privaten, von technisch ahnungslosen BWL-Fuzzis geführten Aktionärsklitschen ausgeliefert zu werden. Und die beste Eisenbahn Europas (SBB) ist nach wie vor ein kompletter Staatsbetrieb. Fazit: Nette Ideologie-Durchsage, keinerlei Realitätsbezug.

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