Wie können die Bahnsteige in München sicherer werden?

Wie können die Bahnsteige künftig sicherer werden? Auch in München wird über sogenannte Bahnsteigtüren nachgedacht.
von  Lisa Marie Albrecht
In der Kopenhagener U-Bahn sorgen Bahnsteigtüren bereits für mehr Sicherheit.
In der Kopenhagener U-Bahn sorgen Bahnsteigtüren bereits für mehr Sicherheit. © imago /Dean Pictures

Wie können die Bahnsteige künftig sicherer werden? Auch in München wird über sogenannte Bahnsteigtüren nachgedacht. In Städten wie Kopenhagen, London oder Madrid gibt es solche Systeme bereits. 

München - Wie hätte man die schreckliche Tat von Frankfurt verhindern können? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur die Politik. Gerade nach solchen Ereignissen wird die Sicherheit an Bahnsteigen diskutiert, die Frage nach neuen Lösungen laut.

In München wird etwa über sogenannte Bahnsteigtüren nachgedacht - zuletzt kam die Debatte auf, nachdem ein 23-Jähriger aus Mühldorf am Inn im Februar dieses Jahres am Münchner Hauptbahnhof durch einen Zug tödlich verletzt wurde.

Bahnsteigtüren in Städten wie Paris, London oder Kopenhagen

Laut MVG hat es in der offiziellen Statistik in München im vergangenen Jahr vier Fälle mit "Zugkontakt" gegeben, im Jahr zuvor waren es demnach acht. Vier Menschen sind laut MVG in diesen beiden Jahren an den Folgen ihrer Verletzungen verstorben.

Bahnsteigtüren, die eine zusätzliche Barriere zwischen Zug und Gleis bilden und sich nur öffnen, wenn ein Zug einfährt, gibt es bereits in vielen Metropolen wie Paris, London, Madrid, Kopenhagen oder Tokio.

Bahnsteigtüren bald auch in München? Machbarkeitsstude der MVG 

Die MVG hat eine Machbarkeitsstudie dazu in Auftrag gegeben, doch die Kosten wären hoch: Experten schätzen, dass eine solche Nachrüstung eine Million Euro pro Bahnsteigkante kosten könnte. Bisher gibt es die Bahnsteigtüren nur im S-Bahnhof am Flughafen.

Die Deutsche Bahn erklärte auf AZ-Anfrage, wie es um die Sicherheit an den Münchner Bahnsteigen und mögliche Konsequenzen  bestellt sei, lediglich, man wolle den angekündigten Gesprächen mit Innenminister Horst Seehofer nicht vorgreifen.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, sagte im ZDF Morgenmagazin: "Wer jetzt mit schnellen Lösungen kommt, muss sich fragen lassen, warum diese Lösungen nicht in der Vergangenheit installiert wurden."

Er lehne technischen Lösungen gar nicht grundsätzlich ab. "Aber man muss sich die Voraussetzungen anschauen und dann diskutieren, ob wir das in Deutschland in unserer freien Gesellschaft haben wollen", so Radek. Mögliche Schritte seien Bahnsteigkarten, die zum Betreten der Anlagen berechtigen, oder Sperrungen an den Bahnsteigen. 

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