Wie eng sind Münchens Beziehungen zu Russland? OB Reiter gibt Auskunft

Treibt München Handel mit der Kriegspartei? Das sagt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.
von  AZ
Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München.
Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München. © Matthias Balk/dpa

München - Mehr als zwei Monate ist es mittlerweile her, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist. Der Krieg macht auch die Menschen in München, Kiews Partnerstadt, betroffen.

In einer bewegenden Rede sprach Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko vor einigen Wochen im Münchner Stadtrat und schilderte die dramatische Lage in seinem Land. Münchens OB Dieter Reiter (SPD) erklärte dabei, die Landeshauptstadt habe keine Wirtschaftsbeziehungen zu russischen Unternehmen.

Stadt München hat keine wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland

Kurze Zeit später wollte die Stadtratsfraktion der ÖDP/München-Liste wissen, wie eng München tatsächlich mit Russland verbunden ist und stellte eine entsprechende Anfrage. In der Antwort stellt Reiter erneut klar: Die Stadt selbst hat keine wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland.

Allerdings nutzen die Stadt und die städtische Tochter Gewofag das Virenschutzprogramm Kaspersky. Dieses werde nun aber abgelöst, so Reiter.

Der Flughafen, an dem die Stadt mit 23 Prozent beteiligt ist, hatte Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen russischen Fluggesellschaften, lässt die Verträge aber derzeit ruhen. Ein Fuel-Durchsatzvertrag mit der Rosneft Deutschland GmbH ruhe derzeit ebenfalls, es gibt laut Reiter keine Pläne zur Wiederaufnahme.

Teils russische Kohle im Heizkraftwerk Nord

Auch die Messe München hat vom Plan, eine Bauma in Moskau mitzuorganisieren, Abstand genommen.

Im Heizkraftwerk Nord wird allerdings weiterhin zum Teil russische Kohle verfeuert. Die Stadtwerke bemühten sich aber um eine Alternative, teilt Reiter mit.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.