Wer zahlt die Reinigung des Jodl-Grabes?

Alfred Jodl wurde als NS-Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Seine Asche wurde verstreut, doch am Grab seiner Ehefrauen wird an ihn erinnert. Aus Protest hat ein Künstler die Grabstätte beschmiert. Wer zahlt die Reinigung? Das entscheidet nun ein Gericht.
dpa |
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Vor Alfred Jodls Name ist eine kleine Thuje gepflanzt worden.
Georg Wieland Vor Alfred Jodls Name ist eine kleine Thuje gepflanzt worden.

München - Im juristischen Tauziehen um das umstrittene Jodl-Grab auf der Fraueninsel im Chiemsee will das Landgericht München I am Dienstag (10.00) ein Urteil verkünden. Entschieden wird in der Frage, ob der Aktionskünstler Wolfram Kastner Reinigungskosten in Höhe von rund 4000 Euro übernehmen muss. Kastner hatte das Grab im Jahr 2016 zwei Mal mit roter Farbe als Symbol für Blut beschmiert.

Alfred Jodl war ein früherer Wehrmachtsoffizier. Er wurde nach den Nürnberger Prozessen als Nazi-Kriegsverbrecher hingerichtet, seine Asche wurde verstreut. In dem Grab auf der Fraueninsel sind seine beiden Ehefrauen begraben. Für Jodl ist ein Gedenkkreuz angebracht.

Streit um Jodl-Grab: Gemeinde erzielt Vergleich mit Familie

Kastner hält das Grab für eine Erinnerungsstätte an Jodl und legte mit seiner Aktion dagegen Protest ein. Der Großneffe einer Jodl-Ehefrau verklagte ihn jedoch, die Kosten für die Reinigung der Anlage zu bezahlen. Um das Grab auf der Fraueninsel gibt es seit Jahren Streit, gegen Kastner läuft auch ein Strafverfahren.

Erst Mitte Oktober hatte die Gemeinde Chiemsee einen gerichtlichen Vergleich mit der Familie geschlossen. Danach soll das Grab in veränderter Form erhalten bleiben. Inhalt der Vereinbarung: Die Gemeinde verlängert das auslaufende Nutzungsrecht für die Grabstätte. Im Gegenzug sollte Jodls Name auf dem Grabstein von der Familie mit einer Platte verdeckt werden, die nur noch die Inschrift "Familie Jodl" trägt.

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