Weitere Anklagen im Drogenskandal bei der Münchner Polizei

Die juristische Aufarbeitung des Skandals, der das Münchner Präsidium erschütterte, ist in vollem Gange. Zwei suspendierte Beamte sollen fälschlicherweise angegeben haben, attackiert worden zu sein.
AZ/dpa |
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Das Münchner Polizeipräsidium in der Ettstraße. (Archivbild)
Das Münchner Polizeipräsidium in der Ettstraße. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa

München - Im Drogenskandal bei der Münchner Polizei hat die Staatsanwaltschaft zwei weitere Anklagen erhoben.

München: Zwei weitere Ex-Polizisten vor Gericht

Zwei suspendierten Beamten soll am Amtsgericht der Prozess unter anderem wegen Verfolgung Unschuldiger und uneidlicher Falschaussage gemacht werden, wie die Staatsanwaltschaft München I am Freitag mitteilte.

Sie sollen fälschlicherweise angegeben haben, attackiert worden zu sein. Wann die Verhandlungen stattfinden sollen, war nach Angaben des Amtsgerichts noch unklar.

Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen sind weitgehend abgeschlossen

Die juristische Aufarbeitung des Skandals, der das Münchner Präsidium erschütterte, ist derzeit in vollem Gange. Erst am Mittwoch hatte das Amtsgericht einen Ex-Polizisten, der nicht nur gekokst und gekifft, sondern auch noch in einem Biergarten den Hitlergruß gezeigt hatte, zu einer Geldstrafe verurteilt. Gegen einen anderen Angeklagten verhängte das Gericht bereits eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren sechs Monaten, gegen einen weiteren eine von drei Jahren. Ein vierter bekam eine Geldstrafe.

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Ermittlungen gegen 37 Münchner Polizeibeamte

Insgesamt ermittelte die "Soko Nightlife" gegen 37 Polizeibeamte und 23 weitere Beschuldigte. Mit der neuen Anklageerhebung sind die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen weitgehend abgeschlossen.

15 Ermittlungsverfahren wurden nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft eingestellt, drei weitere gegen Geldauflage. Ein Verfahren wurde "auf den Weg der Privatklage" verwiesen. In nun acht Fällen erhob die Staatsanwaltschaft Anklage, in zwölf Fällen beantragte sie einen Strafbefehl mit "zum Teil sehr hohen Geldstrafen", wie die Sprecherin betonte.

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4 Kommentare
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  • MuenchnerKommentar am 22.04.2022 21:49 Uhr / Bewertung:

    Von mir aus kokst sich die Polizei regelmäßig die Nase voll, ist ja schließlich deren Privatvergnügen (wobei blöderweise dann der Steuerzahler über die Beihilfe für Krankheiten von Beamten aufkommen darf), aber unschuldige Bürger mit Falschaussagen reinzureiten ist wirklich das Übelste. Nicht dass es mich wundern würde, dass so was bei der Polizei gemacht wird (z.B. nach der Geschichte mit dem verprügelten Mädchen in der Au, wo zehn Polizisten daneben standen und nichts gesagt haben), aber so kommt das Thema endlich mal an die Öffentlichkeit und die Richter denken dann in Zukunft vielleicht zweimal nach, bevor sie der Polizei alles ungesehen glauben.

  • SL am 22.04.2022 14:48 Uhr / Bewertung:

    Unglaubliche Mißstände bei unseren Polizeibeamten. Zum Drogengebrauch und Handel auch noch Falschaussagen und unwahren Anschuldigungen selbst attackiert worden zu sein. Aber leider wie immer bei Beamten, jahrelange Suspendierung mit pünktlichen Gehaltsüberweisungen statt fristlosen
    Rauswurf.

  • Witwe Bolte am 22.04.2022 15:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    Noch schlimmer schauts bei so manchen Politikern/innen aus: Total unfähig, oft nix Gescheites gelernt bzw. Studium abgebrochen, jede Menge Schaden angerichtet, trotzdem vom Steuerzahler üppigst alimentiert.
    Und falls dann doch mal jemand geschasst wird, gibts reichlich Übergangsgeld (wie kürzlich bei Frau Spiegel: ca. 77.000 für ein paar Monate Ministerinnentätigkeit).
    Es gibt kaum einen Beruf, wo man dermaßen viel verdienen kann bei wenig sinnvollem Einsatz für das "Wohl des Volkes" als Politiker/in. Beispiele gibts genug.

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