Weißer Alligator "Ophelia" lebt jetzt im TerraZoo in Rheinberg

Der weiße Alligator wurde am Flughafen in München im Gepäck entdeckt. In Asien werden nach Angaben des Zolls bis zu 75.000 Euro für solche Albino-Alligatoren gezahlt.
von  Nina Job
Ein Albino-Alligator liegt in der Reptilien-Auffangstation in den Händen des Stations-Leiters.
Ein Albino-Alligator liegt in der Reptilien-Auffangstation in den Händen des Stations-Leiters. © Daniel Karmann/dpa/Archivbild

München - Drei Jahre ist der weiße Alligator alt. Er stammt aus den USA, ist ein sogenannter Mississippi-Alligator und – ein Mädchen. So viel weiß man inzwischen über das extrem seltene Tier, das im September in lebensbedrohlichem Zustand am Münchner Flughafen entdeckt worden war.

In seinem kurzen Leben hat die Panzerechse schon viel durchmachen müssen. Fast hätte sie ihre qualvolle illegale Reise nach Deutschland nicht überlebt. Doch nun geht es Ophelia, wie die Alligatorin inzwischen genannt wird, offenbar wieder gut. Vor wenigen Tagen konnte sie in ihr neues Zuhause umziehen.

Alligatorin war komplett in Frischhaltefolie eingewickelt

Am 25. September hatten Zollbeamte am Flughafen das Tier beim Röntgen eines Koffers entdeckt. Ein 42-Jähriger, der aus den USA kam, hatte den Alligator im Gepäck. Der Reisende wollte weiter nach Singapur. Bis zu 70.000 Dollar werden in Asien für einen weißen Alligator gezahlt.

Die Echse lag eingepfercht im Koffer des Reisenden und war komplett in Frischhaltefolie eingewickelt, nur die Nasenlöcher nicht. Ihr Zustand war lebensbedrohlich. Laut Jennifer Vogl von der Münchner Auffangstation für Reptilien hatte die Alligatorin Schmerzen und war kurz vor dem Ersticken. "Dass das Tier überlebt hat, grenzt an ein Wunder."

Das Albino-Mädchen wurde vom Zoll sichergestellt und in der Auffangstation wieder aufgepäppelt. Dort bekam es auch den Namen Ophelia. Derweil suchte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nach einer neuen Bleibe. Vor wenigen Tagen durfte Ophelia schließlich umziehen, nun lebt sie in dem Privatzoo "TerraZoo" in Rheinberg bei Duisburg (NRW).

Die Alligatorin hat sich schon gut in ihrem großen Gehege eingelebt

Dort freut man sich sehr über den Neuzugang. Die weiße Dame sei den Umgang mit Menschen gewöhnt und habe sich schon gut in ihrem großen Gehege eingelebt. Weltweit gebe es nur etwa 60 Albino-Alligatoren. In Deutschland könne man nur einen einzigen bewundern: Ophelia. Die Zoobetreiber gehen davon aus, dass sie der neue Star ihres Zoos werden wird. Bisher war das ein Minischwein namens "Rocky".

Gegen den 42-Jährigen, der Ophelia geschmuggelt hat, läuft ein Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Artenschutz- und Tierschutzgesetz.

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