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Polizei München hält Bauarbeiter für Klimakleber – Schuld ist ein Kleidungsstück

In diesen Tagen gerät die Polizei oft an die Falschen. Schuld ist ein Kleidungsstück.
Felix Müller
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Ralph Hub
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Die Warnweste gehört zum Outfit der Klimakleber und führt immer wieder zu Verwechslungen.
Die Warnweste gehört zum Outfit der Klimakleber und führt immer wieder zu Verwechslungen. © Thomas Gaulke

München - Was ein Glück, dass der Start ins neue Schuljahr erst am Montag fällt und damit nach dem Ende der IAA. Sonst würden vermutlich auch noch Abc-Schützen ins Visier Münchner Polizisten geraten und wegen ihrer Warnwesten kontrolliert werden. Schuld, wie sollte es dieser Tage anders sein, sind natürlich wieder Mal die Klimakleber.

München: Radler, Handwerker und  Co. werden für Klimakleber gehalten

Autofahrer, die mit einer Panne am Straßenrand standen und auf die Gelben Engel vom ADAC warteten, hat es schon erwischt. Handwerker auf dem Weg vom Lieferwagen zur Baustelle ebenso und auch Radler, die mit Warnweste unterwegs waren. Sogar der eine oder andere Mitarbeiter einer Autobahnmeisterei, der in Warnweste auf einer Brücke gesichtet worden war, hat damit schon unabsichtlich einen Polizeieinsatz ausgelöst. Immer hatte Zeugen die betreffenden Personen mit Klimaklebern verwechselt und den Polizeinotruf gewählt, weil sie eine Blockade fürchteten.

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"Die Kollegen sind sensibilisiert und kontrollieren niederschwellig", sagt Polizeisprecher Christian Drexler. Die meisten der Kontrollen seien "freundliche Begegnungen", die sich nach wenige Minuten in Wohlgefallen auflösen.

Städtische Bauarbeiter mit Klimaklebern verwechselt

Der jüngste Fall sorgt allerdings sogar auf den Fluren des Rathauses für Erheiterung: Am Montag erwischte es Mitarbeiter der städtischen Referate für Bau und Mobilität. Die Gruppe war, wie die AZ erfuhr, zur Baustelle am Sendlinger Tor ausgerückt. Das Team, rund ein Dutzend Leute, sollte die Spurführung verändern - mit neu auf die Fahrbahn geklebten Bändern.

Wie üblich waren die Arbeiter in orangenen Warnwesten auf die Straße unterwegs. Woran offenbar keiner dachte: Mit eben solchen Westen sind seit Wochen auch Klima-Kleber in München unterwegs - besonders gerne an wichtigen Verkehrsknotenpunkten, wie eben auch das Sendlinger Tor.

Seit Jahren Baustelle, da müsssen ständig Wege neu geführt werden: am Sendlinger Tor.
Seit Jahren Baustelle, da müsssen ständig Wege neu geführt werden: am Sendlinger Tor. © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Polizisten, die zufällig in der Nähe waren, fackelten nicht lange. Sie stellten die Männer. Doch waren es keine Umweltaktivisten, sondern nur Menschen, die ihrem Job nachgingen. Ein Missverständnis, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums der AZ auf Nachfrage bestätigte. Festgenommen sei keiner worden, man habe nur ein paar Minuten gebraucht, um die Personalien zu überprüfen.

Erst als die Männer in Warnwesten ihre Dienstausweise zeigten, entspannte sich die Lage. In der Verwaltung nimmt man die Geschichte mit Humor. "Das finden alle hier sehr lustig", hieß es am Donnerstag.

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28 Kommentare
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  • MR. MR. am 09.09.2023 13:36 Uhr / Bewertung:

    Interessant ist, dass sich hier keiner über das 'Denuziantentum' der Menschen aufregt, die einfach mal den Notruf o. die Polizei anrufen, weil sich irgendwelche Menschen mit orangen Westen im Straßenverkehr bewegen/arbeiten müssen.
    Aber sehr viele regen sich über angebliche 'Denuzianten' auf, die Falschparker anzeigen - und dabei werden hierbei wirklich Füssgänger und Radfahrende gefährdet, und das täglich und illegal (StVO).
    Scheinhelige Welt.

  • Der wahre tscharlie am 09.09.2023 16:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MR. MR.

    Stimmt. Da haste eigentlich recht.
    Der Resch von der DUH hat doch dazu aufgerufen, solche Fahrzeuge zu melden. Es gibt ja sogar eine App.
    Und nicht zu vergessen, das Denunziantentum, dass im Fall Aiwanger beklagt wird.

  • Der wahre tscharlie am 08.09.2023 16:23 Uhr / Bewertung:

    Das ist echt lustig grinsen
    Was sagt uns das? Die Polizei, allzeit bereit. grinsen

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