Wegen Stinkluft an der Landshuter Allee in München: Ab Montag gilt hier Tempo 30
München - Wenn es sein muss, geht es offenbar auch ganz schnell: Ende April hat der Stadtrat Tempo 30 auf der Landshuter Allee beschlossen, ab Montag gilt es nun – zumindest auf einem Abschnitt. Das teilte die Stadt am Freitag mit.
Tempolimit auf der Landshuter Allee: Was Autofahrer jetzt wissen müssen
Das Tempolimit gilt vorerst für ein Jahr. Konkret an der stau- und verkehrsgeplagten Achse zwischen der Parkharfe im Olympiapark im Norden und der Abfahrt zur Arnulfstraße im Süden. So sollen die Stickstoffdioxidwerte unter den geltenden Grenzwert von 40 µg/m3 fallen.
Ein Gericht hat die Stadt eigentlich dazu verdonnert, wegen der zu hohen Werte an der Landshuter Allee ein verschärftes Diesel-Fahrverbot einzuführen. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Mit der Einführung von Tempo 30 hofft die Stadt nun, die Werte auch ohne ein weiter verschärftes Diesel-Fahrverbot drücken zu können. Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung gilt für alle Fahrzeugtypen.
Umwelthilfe kritisiert: Maßnahme "nicht geeignet", um die Luft in München zu verbessern
Naturgemäß kritisch sieht das Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Das Gericht hat ganz klar entschieden, dass diese Maßnahme nicht geeignet ist und nicht ausreicht", sagt er auf AZ-Anfrage. Das sei ein "offenkundiger Ausweichversuch, um wirklich wirksame Maßnahmen zu vermeiden".
Im Stadtrat wurde das Tempolimit von SPD und CSU ohne Zustimmung der Grünen beschlossen. Auch die Umweltreferentin und der Mobilitätsreferent haben sich gegen diesen SPD-Vorschlag ausgesprochen. Welche Auswirkungen das neue Tempolimit konkret hat, will das städtische Mobilitätsreferat genau beobachten: Die Schadstoffwerte in der Luft, die Verkehrsmenge und auch, ob neuer Ausweichverkehr entsteht.
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