Wegen Corona: Stadt München befürchtet viele zusätzliche Wohnungslose

Das Sozialreferat befürchtet eine zweite Welle - und bittet gleichzeitig Immobilienbesitzer, sich bei der Stadt zu melden.
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Die Stadt fürchtet, dass sich aufgrund der Corona-Pandemie mehr Münchner wohnungslos melden müssen als bisher schon.
Die Stadt fürchtet, dass sich aufgrund der Corona-Pandemie mehr Münchner wohnungslos melden müssen als bisher schon. © Andreas Arnold/dpa/Symbolbild

München - Die Stadt hat Sorge vor einem möglichen Anstieg der Wohnungslosenzahlen aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen für viele Menschen.

Im Sozialausschuss des Stadtrats sagte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD): "Wir befürchten eine zusätzliche Welle an Bürgerinnen und Bürgern, die sich aufgrund der schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen des anhaltenden Pandemie-Geschehens wohnungslos melden werden oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Dies stellt die Landeshauptstadt München vor weitere Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, Vorkehrungen zu treffen, um auf diese Situation vorbereitet zu sein."

Corona-Pandemie: Stadt befürchtet mehr Wohnungslose

Als kurzfristige Maßnahme sollen die zuständigen Fachstellen in den Sozialbürgerhäusern, im Jobcenter und im Sozialamt personell verstärkt werden - langfristig werden aber vor allem mehr Wohnungen benötigt.

Dietl: "Das Sofortunterbringungssystem stößt jetzt schon an seine Grenzen. Wir werden zusammen mit dem Sozialreferat einen Plan erarbeiten, um die Auslastung der vorhandenen Bettplätze noch effektiver zu gestalten. Dazu gehört beispielsweise eine höhere Vermittlungsquote in dauerhafte Mietverhältnisse, der Ausbau der Rückkehrhilfen oder auch eine Verkürzung der Leerstände bei frei werdenden Bettplätzen in Beherbergungsbetrieben und Notquartieren."

Sozialreferat sucht nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten

Münchens Sozialreferentin Dorothee Schiwy erklärte, dass ihr Referat intensiv nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten suche - und richtete gleichzeitig einen Hilferuf an Immobilienbesitzer. "Ich appelliere an alle Institutionen und Unternehmen, die entsprechende Immobilien zur Anmietung zur Verfügung haben, sich bei uns zu melden. Eine solche Kooperation hat für beide Seiten Vorteile. Sie gewinnen eine zuverlässige Vertragspartnerin und langfristige Mieterin. Wir als Stadt können durch Ihre Hilfe den sozialen Frieden in unserer Stadt sichern und unserer kommunalen Pflichtaufgabe nachkommen."

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Gesucht werden Objekte im Stadtgebiet, die eine Beherbergung von zirka 50 bis 200 Personen ermöglichen – entweder in abgeschlossenen Appartements oder in Zimmern mit Gemeinschaftsküchen und -sanitäreinrichtungen. Die Mietzeit beträgt mindestens zwölf Monate.

Derzeit gibt es in München rund 5.300 Bettplätze (Stand 31. Juli 2020) in gewerblichen Beherbergungsbetrieben, Flexiheimen und städtischen Notquartieren, davon rund 3.500 Plätze für Familien und rund 1.800 für Einzelpersonen und Paare. In den städtischen Clearinghäusern stehen rund 460 Bettplätze, verteilt auf 211 Wohnungen zur Verfügung (Stand 31. Juli 2020).

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5 Kommentare
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  • katzenfliege am 12.02.2021 13:12 Uhr / Bewertung:

    Will der Bock sich jetzt selbst zum Gärtner machen?

  • hiertanzenvieleihrennamen am 11.02.2021 21:19 Uhr / Bewertung:

    "und bittet gleichzeitig Immobilienbesitzer, sich bei der Stadt zu melden." Ist das ein Scherz? Hier werden Vermieter doch alle über einen Kamm geschert und ständig als "gierig" geschmäht, also nein! Und dann noch die exorbitanten Mieterschutzgesetze, wer tut sich das noch an? Schiwy soll hier ansetzen: https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/156-wohnungen-der-stadt-stehen-in-muenchen-leer-art-445280

  • planet78 am 11.02.2021 17:43 Uhr / Bewertung:

    Die Stadt gängelt die Immobilienbesitzer vorne und hinten bei den Baugenehmigungen und sonstigen gesetzlichen Regulatorien und jetzt sollen sie ausgerechnet an die Stadt vermieten?? Haha.
    Die Hotels stehen doch grad alle leer?! Aber von denen will wahrscheinlich auch niemand an die Stadt vermieten. Ist wahrscheinlich lukrativer die 75% Überbrückungshilfe vom Bund zu kassieren.
    Soll die Stadt doch selber bauen zwinkern

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