Was die Münchner Stadtverwaltung so alles bestellt

35.000 Mitarbeiter hat die Münchner Stadtverwaltung, und was die pro Jahr so verbrauchen, ist beachtlich – unter anderem eine Million Rollen Klopapier.
von  Irene Kleber
DIN-A4-Blätter, Klopapier und Dienst-Handys: Im Laufe eines Jahres kommt da bei der Münchner Stadtverwaltung einiges zusammen.
DIN-A4-Blätter, Klopapier und Dienst-Handys: Im Laufe eines Jahres kommt da bei der Münchner Stadtverwaltung einiges zusammen. © dpa/imago/AZ

35.000 Mitarbeiter hat die Stadtverwaltung München, und was die pro Jahr so verbrauchen, ist beachtlich – unter anderem eine Million Rollen Klopapier.

München - Da kommt ganz schön was zusammen, wenn die rund 35.000 Mitarbeiter der Münchner Stadtverwaltung mit ihren zwölf Referaten ihre Bestelllisten schreiben. Denn jedes Jahr braucht’s neue Computer, Diensthandys oder Tablets. Dazu freilich Papier, Kugelschreiber und Drucker-Toner. Natürlich Lkw-Ladungen mit Klopapier für die Verwaltungs-Toiletten oder Hundekotbeutel für die Parks. Aber auch dicke Dinger: Kehrmaschinen, Pressmüllfahrzeuge oder neuerdings: Elektroautos. Was zum neuen Jahr so alles angeliefert wird?

Die AZ hat mal nachgefragt. Hier eine kleine Auswahl:

4.052 Arbeitsplatz-Computer mit Bildschirmen haben Mitarbeiter der zwölf städtischen Referate allein bis zum letzten November bestellt (die Rechner für Schulen und Kitas noch nicht mitgerechnet). Heuer, so heißt es in der Abteilung it@m, die die Bestellungen organisiert, werden es wieder mindestens so viele sein – weil die vorhandenen Geräte in den Büros regelmäßig nach ein paar Jahren ausgetauscht werden.

1.000 Notebooks und Tablets stehen außerdem für 2017 auf der Bestell-Liste (und weitere 2.000 für die kommenden zwei Jahre). Das hat der Stadtrat vergangenes Jahr im Rahmen der "Mobilen Kommunikationsoffensive" beschlossen. Wie genau die Geräte aussehen und was die können sollen, darüber kann die zuständige Bestell-Abteilung it@m auf AZ-Anfrage noch keine Auskunft geben.

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1.320 Dienst-Smartphones sollen zudem geliefert werden (bis 2019 insgesamt 4.500). Auch hier ist noch unklar, welche Geräte es werden sollen. Das Wunschgerät der Stadtrats-Grünen wären Smartphones der Marke "Fairphone". Der Hersteller ist im Herbst vom Bundesinnenministerium wegen seiner "fairen und nachhaltigen" Produktion ausgezeichnet worden.

18.000 Tintenpatronen und Tonerkartuschen werden in den Büros gebraucht, meldet das Presseamt im Rathaus. Außerdem:

200 Millionen Blatt DIN-A4-Papier werden die Mitarbeiter auch heuer wieder vollschreiben, bedrucken oder für Kopien brauchen. Wobei die Referate fast ausschließlich Recyclingpapier verwenden.

Eine Million Rollen Klopapier verbrauchen die Stadt-Mitarbeiter pro Jahr. Wie die beschaffen sein sollen, legt der "Rahmenvertrag für die Lieferung von Hygienepapieren für städtische Dienststellen, Schulen und Kitas" fest. Bislang orderte die Vergabestelle 1 beispielsweise "WC-Papier Tissue, 2-lagig". Und für weniger empfindliche Hinterteile "WC-Papier Krepp, 1-lagig".

Großeinkauf: 1,6 Mio Liter Heizöl oder 170 Autos

Zusätzlich gebraucht werden heuer für die Einzelblatt-Spender auf den Toiletten bis zu drei Millionen Blatt WC-Papier.

100 Millionen Einmalpapierhandtücher braucht’s ebenfalls pro Jahr, zum Händewaschen nach dem Kabinengang – und zwar in "Zick-Zackfalzung" und unterschiedlicher Lagendichte. 25.000 Küchenrollen werden im Schnitt verbraucht, dazu 2,5 Millionen Servietten und 100.000 Päckchen Papiertaschentücher.

Mehrere Millionen Hundekotbeutel werden brave Zamperl-Herrchen und -Frauchen auch heuer wieder aus den Beutelspendern in den öffentlichen Grünanlagen fieseln, und damit die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einsammeln. Für dieses Jahr ist diese riesige Plastikmenge schon bestellt.

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1,6 Mio Liter Heizöl verbrauchen die Heizungen der städtischen Gebäude und Unterkünfte jedes Jahr. Es wird künftig kaum weniger werden.

170 Fahrzeuge stehen ebenfalls auf der Bestell-Wunschliste und werden heuer neu angeschafft: vom Pressmüllfahrzeug für den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) über Winterdienstautos und Kehrmaschinen für die Straßenreinigung bis zu Traktoren für die Abteilung Gartenbau. Auch neue Feuerwehrfahrzeuge sind dabei – und ein Bestattungswagen für die Friedhofsverwaltung.

70 städtische Elektro-Autos sind bereits bestellt (und teilweise schon da). Nach und nach will die Stadt alle Dienstfahrzeuge, die weniger als 80 Kilometer am Tag fahren, auf E-Car oder Hybrid umstellen, und umrüsten auf gewichtsoptimierte Müllfahrzeuge oder Hybrid-Laster.

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