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Wahlkreis im Münchner Norden: Sehr speziell

AZ-Lokalchef Felix Müller über die politische Lage im Münchner Norden.
Felix Müller
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Rein formal gehört der Münchner Norden zu Bayern. Doch was die politische Kultur betrifft, ist das nicht so klar. 

Es ist noch nicht lange her, da war er der einzige rote Punkt im tiefschwarzen Freistaat. Alle anderen Wahlkreise gingen an die CSU, in München-Nord siegte Axel Berg. Zuletzt konnte auch hier die CSU triumphieren. Doch die Gegend bleibt speziell. Auch für die SPD. Für die hier vor Ort ein Mann innerhalb und außerhalb der Partei erfolgreich ist, den man sich mit seiner manchmal arg groben Art anderswo kaum vorstellen kann. Einer, der oft aneckt - gerade bei jenen in der SPD, die unter 40 sind, wie er ja eigentlich auch erst.

Doch eines muss man Florian Post lassen: Daheim, im Norden, hält er die Reihen geschlossen. Mit guten Ergebnissen beim Wähler und in der eigenen Partei.

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Post ist Außenseiter gegen CSU-Mann Bernhard Loos. Eine Chance hat er aber durchaus. So einer wie er könnte vielleicht in der speziellen Gemengelage des Münchner Nordens nochmal ein SPD-Direktmandat holen. Es wäre eine noch größere Sensation als zu Axel-Berg-Zeiten.

Doch Loos und Post sollten die Grünen-Konkurrenz nicht außer acht lassen. Bis zur Landtagswahl 2018 schien klar, dass Grüne in den alten Münchner Kleine-Leute-Vierteln nie eine Chance hätten. Dann holten sie sensationell vielerorts Direktmandate - etwa in Giesing oder in Moosach. Doris Wagner hat Erfahrung, Kraft und steht glaubwürdig für ihre Ideen. Nicht ausgeschlossen, dass es am Ende im Norden ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt. Und einer der beiden Köpfe ein grüner ist.

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4 Kommentare
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  • Plato's Retreat am 26.09.2020 20:23 Uhr / Bewertung:

    Ich wohne schon sehr lang im Münchener Norden. Stadtentwicklung Fehlanzeige. Die SPD hatte doch gar kein Interesse, was zu verändern, weil sie dann ihre (letzte) Mehrheit verloren hätte. Garching und Ismaning boomen mehr als Freimann oder Moosach - noch Fragen, Kinezle? Was hätte man nicht alles aus der Parkstadt Schwabing machen können - das was uns SPD und der heilige Christian (Ude) hingestellt haben kann man nur noch abreißen. Und eine U-Bahn von der Münchener Freiheit, die nach drei Kilometern zu Ende ist, hilft auch keinem. Im Ganzen Münchner Norden gibts kaum mal ein Cafe - dafür den Nordfriedhof. Sogar für den Petueltunnel hat's erst mal eine Volksabstimmung gebraucht. Danke, @SPD, danke für nix.

  • am 26.09.2020 10:46 Uhr / Bewertung:

    Naja, es ist immer schwer, gegen den Platzhirsch anzutreten - noch dazu in einem fast sicheren SPD-Wahlbezirk. Und sonst? Wer hat heute noch Anstand oder gar noch dazu Stil?

  • am 26.09.2020 09:39 Uhr / Bewertung:

    Auch in den sogenannten „kleine Leute Viertel“ fand in den letzten Jahren Zuzug statt, von Leuten die in das wirtschaftlich starke München wollten, aber dann doch zeitgemäß die Grünen wählen, weil Bayern ja die wirtschaftliche Stärke den Grünen zu verdanken hat!

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