Wahlkreis im Münchner Norden: Sehr speziell
Rein formal gehört der Münchner Norden zu Bayern. Doch was die politische Kultur betrifft, ist das nicht so klar.
Es ist noch nicht lange her, da war er der einzige rote Punkt im tiefschwarzen Freistaat. Alle anderen Wahlkreise gingen an die CSU, in München-Nord siegte Axel Berg. Zuletzt konnte auch hier die CSU triumphieren. Doch die Gegend bleibt speziell. Auch für die SPD. Für die hier vor Ort ein Mann innerhalb und außerhalb der Partei erfolgreich ist, den man sich mit seiner manchmal arg groben Art anderswo kaum vorstellen kann. Einer, der oft aneckt - gerade bei jenen in der SPD, die unter 40 sind, wie er ja eigentlich auch erst.
Doch eines muss man Florian Post lassen: Daheim, im Norden, hält er die Reihen geschlossen. Mit guten Ergebnissen beim Wähler und in der eigenen Partei.
Post ist Außenseiter gegen CSU-Mann Bernhard Loos. Eine Chance hat er aber durchaus. So einer wie er könnte vielleicht in der speziellen Gemengelage des Münchner Nordens nochmal ein SPD-Direktmandat holen. Es wäre eine noch größere Sensation als zu Axel-Berg-Zeiten.
Doch Loos und Post sollten die Grünen-Konkurrenz nicht außer acht lassen. Bis zur Landtagswahl 2018 schien klar, dass Grüne in den alten Münchner Kleine-Leute-Vierteln nie eine Chance hätten. Dann holten sie sensationell vielerorts Direktmandate - etwa in Giesing oder in Moosach. Doris Wagner hat Erfahrung, Kraft und steht glaubwürdig für ihre Ideen. Nicht ausgeschlossen, dass es am Ende im Norden ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt. Und einer der beiden Köpfe ein grüner ist.
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