Wahlbeteiligung in München: Knapp 50 Prozent stimmen ab

Knapp 50 Prozent Wahlbeteiligung in München: Das ist mehr als 2014 und doch weniger als erhofft.
München - Die Erwartungen waren hoch: Von 60 Prozent Wahlbeteiligung war die Stadt für diese Kommunalwahl ausgegangen. Das geht aus Schulungsunterlagen für ihre Wahlhelfer hervor. Nun sind es doch deutlich weniger geworden.
49,3 Prozent der Wahlberechtigten haben bei der Kommunalwahl ihre Stimme abgegeben (Stand 20.30 Uhr). Das sind weniger als 2019 bei der Europawahl. Damals waren es 65,4 Prozent gewesen. Allerdings – und das werten Beobachter als gutes Zeichen – beendet die Kommunalwahl heuer einen schon seit 1990 währenden Abwärtstrend bei den Wahlen für Stadtrat, Bezirksausschüsse und Oberbürgermeister. Waren 1990 noch 65,4 Prozent an die Urnen gegangen, sank die Beteiligung die Jahre darauf kontinuierlich. 1996 und 2002 waren die Quoten noch auf dem Niveau von mehr als 50 Prozent, danach sank das Interesse der Wähler jedoch rapide.
Bei der Kommunalwahl 2014 waren nur noch 42 Prozent zur Wahl gegangen. Nun sind es zumindest wieder knapp 50 Prozent.
Ein Aspekt dabei: Rund 330.000 Münchner haben heuer Briefwahlunterlagen beantragt (2014: 189.300). Vor den Briefkästen des Kreisverwaltungsreferats herrschte am Samstag entsprechend Betrieb. Nur selbst in die Wahllokale kamen die Münchner doch nicht so zahlreich, wie ursprünglich gedacht. Sicherlich hat das Coronavirus seinen Teil dazu beigetragen. Schon im Vorfeld der Wahl hatte es Kritik am Freistaat gegeben, die Wahl trotz der Ansteckungsgefahr durchzuführen.