Vorstoß in Bayern: Wassercent-Konzept erntet harsche Kritik

Der Münchner Stadtwerke-Chef ist unzufrieden mit der geplanten Wasser-Abgabe der bayerischen Regierung. Er fragt sich vor allem: Wohin fließt das Geld?
Hüseyin Ince
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Florian Bieberbach, Chef der Stadtwerke München (SWM) , möchte wissen, was genau mit dem Geld geschieht, wenn die Sonderabgabe namens Wassercent in Bayern kommt.
Florian Bieberbach, Chef der Stadtwerke München (SWM) , möchte wissen, was genau mit dem Geld geschieht, wenn die Sonderabgabe namens Wassercent in Bayern kommt. © Hans-Rudolf Schulz (imago stock&people)

München - Erst vergangene Woche haben CSU und die Freien Wähler ein Grundkonzept zum sogenannten Wassercent vorgelegt. Nun kommt große Kritik aus den Stadtwerken München (SWM), die auch für die Wasserversorgung der Stadt zuständig ist. Aus Sicht der SWM sind viele wichtige Fragen offen. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung, sagte dazu: „Es ist sehr unbefriedigend, dass die Verwendung der Mittel unklar bleibt.“

So sei etwa völlig offen, wer darüber entscheidet und in welche Regionen das Geld fließt. Bieberbach befürchtet auch, dass der Stadt-Land-Konflikt dadurch weiter angeheizt werden könnte. Es bleibe ebenfalls unklar, ob trotz der laufenden Fördermaßnahmen für den Ökolandbau Mittel aus dem Wassercent in die Gewinnungsgebiete gehen würden. 

Florian Bieberbach, Chef der Stadtwerke München (SWM) , möchte wissen, was genau mit dem Geld geschieht, wenn die Sonderabgabe namens Wassercent in Bayern kommt.
Florian Bieberbach, Chef der Stadtwerke München (SWM) , möchte wissen, was genau mit dem Geld geschieht, wenn die Sonderabgabe namens Wassercent in Bayern kommt. © Hans-Rudolf Schulz (imago stock&people)

Bieberbach ist skeptisch: „Wir haben die Sorge, dass die Kommunen dort leer ausgehen, da wir in den Gewinnungsgebieten schon mit unseren Kooperationen zum Trinkwasserschutz aktiv sind.“

Bieberbach fordert: Der Cent muss nach München zurückfließen

Dazu gibt es eine langjährige Vorgeschichte: Im Rahmen der „Initiative Ökobauern“ unterstützen die SWM seit 1992 die ökologische Landwirtschaft in ihren Wassergewinnungsgebieten mit Fördergeldern. Ziel ist dabei, die Wasserqualität auch für kommende Generationen zu sichern. Mehr als 185 Betriebe wirtschaften laut SWM seither boden- und gewässerschonend.

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Florian Bieberbach fordert: „Die Einnahmen des Wassercents aus München müssen verursachungsgerecht in die Wassergewinnungsgebiete für München zurückfließen.“ Nur so trage die Zusatzeinnahme zu einer langfristigen Sicherstellung des Wasserschutzes und der Wasserversorgung bei.

Erst in den vergangenen Tagen hatte sich die bayerische Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern auf ein Wassercent-Konzept geeinigt. Diskutiert wird darüber bereits seit 2023. 

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6 Kommentare
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  • SL am 18.12.2024 20:51 Uhr / Bewertung:

    Verstehe die Kritik und Bedenken des Stadtwerke-Chef nicht. Der Wassercent ist keine Steuer, sondern eine Abgabe. Und damit wird das Geld zweckgebunden eingesetzt in Wasserqualität und Wassergewinnung. Also da habe ich vollstes Vertrauen in die Politiker der CSU und FW.

  • Analyst am 18.12.2024 22:03 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    Dein Vertrauen in Ehren,,warum können das deine beiden Parteien,nicht transparent darstellen.

  • Da Ding am 19.12.2024 08:27 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    Vertrauen in CSU und FW? Sie sollten sich dringend angewöhnen Ironie zu markieren.

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