Vorstoß für den Thomas-Wimmer-Ring
München - Es waren zwei Varianten, über die man sich im Stadtrat einfach nicht einig werden konnte. Um Platz für den Radweg für den vom Bürgerbegehren geforderten Altstadt-Radlring zu schaffen, sollte es entweder nur noch eine Fahrspur pro Richtung geben – oder die beiden Autospuren sollten bestehen bleiben, allerdings auf Kosten von Bäumen.
Eine Entscheidung wurde vergangene Woche auf die Vollversammlung des Stadtrates am Mittwoch verlegt.
Jetzt, kurz vor der Sitzung am Mittwoch, hat die Münchner Immobilienfirma Wöhr + Bauer einen eigenen Vorschlag vorgelegt, den das Unternehmen als "Kompromisslösung" ankündigt. Bei dem Vorschlag der Firma, die derzeit unter dem Thomas-Wimmer-Ring eine Tiefgarage mit 520 Stellplätzen baut, dürften vier Fahrspuren bleiben, es wäre Platz für breite Radlwege und kein einziger Baum müsste gefällt werden.
Die Breite des Radwegs kommt den Forderungen der Münchner nach
Wöhr + Bauer hätten exaktere Pläne von der geplanten Tiefgarage und könnten somit genauer planen – begründet Fabian Häusler von Wöhr + Bauer die neue Kompromisslösung, die nun doch alles möglich machen soll.
In dem Vorschlag der Immobilienfirma würde der Radweg am breitesten Abschnitt 3,50 Meter messen. Hierbei geht es um einen kurzen Abschnitt mit (Radl-) Gegenverkehr.
An den engsten Abschnitten – etwa zwischen einer Treppe und der Einfädelspur zur Tiefgarage – soll der Radlweg immerhin noch 2,40 Meter breit sein. Im Bürgerbegehren zum Radlring werden 2,30 Meter gefordert.
Kompromisslösung stößt auf allgemeine Zustimmung
FDP-Fraktionschef Michael Mattar sagt zu den Plänen von Wöhr + Bauer: "Der Vorschlag scheint mir eine wirklich gute Lösung zu sein." OB-Kandidat Jörg Hoffmann (FDP) stimmt dem zu und ergänzt: "Der ursprüngliche Vorschlag der Verwaltung mit einer Spur hätte gravierende und überflüssige Nachteile für den Autoverkehr und für Rettungsdienste gehabt." Jetzt würde nicht nur ein breiter Fahrradweg errichtet werden, sondern zugleich werden die Bäume erhalten.
Hoffmann geht sogar noch weiter: "Die Nachhilfe für die städtischen Planer durch Private sollte auch bei anderen Projekten nicht ausgeschlossen, sondern grundsätzlich in Betracht gezogen werden."
Apropos Nachhilfe: Auch für den Abschnitt auf der Altstadt-Seite des Thomas-Wimmer-Rings hat Wöhr + Bauer einen Vorschlag an den Stadtrat. Dort gab es vor Baubeginn der Tiefgarage Parkplätze für Reisebusse. Wenn die Tiefgarage fertig ist, sollen sie wieder her.
Häusler berichtet aber, dass Gespräche mit Anwohnern und ansässigen Geschäftsinhabern ergeben hätten, dass die Busse nicht zurück sollen. Deshalb schlägt Wöhr + Bauer vor, den Platz für die Bürger frei zu halten – und mit Bäumen zu bepflanzen.
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