Von Himmelsleitern und Konterfei-Krügen: Das Oktoberfestmuseum öffnet wieder seine Pforten

Zwei Jahre lang ist das Oktoberfestmuseum modernisiert worden. Nun kann man es mit allen Sinnen erleben. Die AZ hat vor der Eröffnung am Montag hingeschaut.
Annette Baronikians |
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Krüge gibt es im Oktoberfestmuseum auch recht skurrile zu sehen - rechts zum Beispiel mit Franz Josef Strauß.
Krüge gibt es im Oktoberfestmuseum auch recht skurrile zu sehen - rechts zum Beispiel mit Franz Josef Strauß. © Annette Baronikians

München - Besser vor dem Museumsbesuch erstmal im hauseigenen Museumsstüberl einkehren – oder doch lieber danach? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Einerseits könnte eine kulinarische Stärkung nicht schaden.

Schließlich beginnt der Rundgang des renovierten und modernisierten Bier- und Oktoberfestmuseums hoch droben unterm Dach. Andererseits ist die Treppe, die hinaufführt, eine historische schmale "Himmelsleiter" und steil: (Verschärfter) Bierkonsum ist also nicht angeraten.

Modernisierung und Renovierung in der Corona-Zeit

Mit diesem ungewöhnlichen Start nach oben beginnt der Besuch des modernisierten Bier- und Oktoberfestmuseums. Dieses befindet sich seit 2005 im ältesten Bürgerhaus Münchens - mit Deckenmalerei von 1340 und offenen Feuerstellen, "Schwarzen Kuchln", die man heute noch besichtigen kann. Vor dem Verfall gerettet hatte das historische Anwesen durch dessen Kauf die gemeinnützige Edith-Haberland-Wagner-Stiftung (Augustiner-Brauerei).

Diese hat die Corona-Zeit jetzt für eine umfassende Modernisierung und Renovierung des Museums genutzt. "Uns hat die Idee geleitet, dass eine Ausstellung, die man mit allen Sinnen erlebt, also mit Riechen, Fühlen, Sehen, Hören und Schmecken, besser im Gedächtnis haften bleibt", sagte Augustiner-Chefin Catherine Demeter nun bei einem ersten Rundgang vor der offiziellen Eröffnung, die am Montag ist (5. Dezember).

Starke Frauen: Augustiner-Chefin Catherine Demeter neben dem Gemälde "Alt-Münchner Kellnerin" von Wilhelm Wanderer.
Starke Frauen: Augustiner-Chefin Catherine Demeter neben dem Gemälde "Alt-Münchner Kellnerin" von Wilhelm Wanderer. © Annette Baronikians

Neu gibt es zum Beispiel einen Raum mit Video-Festzelt-Ambiente, in dem sich die Besucher wie mitten auf der Wiesn fühlen. Ausgelassen geht's zu - und bald wird es auch noch "eine Maschine" geben, "die einem das Gefühl vermitteln wird, wie schwer eine Bedienung mit zehn vollen Maßkrügen zu tragen hat", so Catherine Demeter.

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Highlight: Wand voller Bierkrüge

Ein weiteres Highlight der jetzt weit besucherfreundlicheren Schau ist eine große Wand voller (realer) Bierkrüge, die man via Bildschirm auch von allen Seiten betrachten kann: vom Ur-Keferloher über den schmucken Jugendstil-Krug bis zu einem mit Franz Josef Strauß-Gesicht.

Fröhlich-bunt ist nicht nur ebenso die frisch gestaltete Wiesn-Abteilung mit Mini-Nachbildungen historischer Fahrgeschäfte: Fotos von unzähligen Prominenten mit Maßkrug in der Hand verwundern, wer schon alles auf der Wiesn oder in einem Münchner Biergarten war - von englischen Royals bis zu US-Präsidenten.

Museumsleiter Lukas Bulka (l.), hier mit dem US-GeneralkonsulTimothy Liston.
Museumsleiter Lukas Bulka (l.), hier mit dem US-GeneralkonsulTimothy Liston. © Annette Baronikians

Viel gibt es zu bestaunen: Neues und Altes wie den Brau-Prozess, technische Innovationen, Spannendes zu den Bierbaronen, die Brauerzunft oder die Entwicklung der Marken. Alles gepaart mit Münchner Lebensgefühl und Wiesngaudi.

Angemerkt sei noch, dass für Besucher, die die "Himmelsleiter" nicht besteigen wollen, auch ein Lift zur Verfügung steht (nur nicht ins oberste Stockwerk). Problemlos kommt man ins Museumsstüberl zu bayerischen Schmankerln, Bier und Co in historischem Ambiente mit Malerei aus dem Mittelalter: außergewöhnlich und einen Besuch wert - wie das wiedereröffnete Museum.


Bier- und Oktoberfestmuseum, Sterneckerstr. 2, Eintritt 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, geöffnet Mo-Sa 11-19 Uhr (Museumsstüberl bis 24 Uhr).

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