Vom Rottweiler angefallen: So leidet der kleine Cesar
Der dreijährige Bub aus der Blumenau wird mit 60 Stichen genäht, von Albträumen und einem Trauma geplagt. Nun braucht er Hilfe.
München - Den kleinen Cesar plagen Albträume. „Hilfe! Hilfe! Weg! Weg!“, schreit er im Schlaf. Dann wacht er schweißgebadet auf. Nur im Bett seiner Eltern findet der Dreijährige Ruhe. Im August ist der Bub von einem Rottweiler angefallen worden. Das Tier verbiss sich in Cesars Bein (AZ berichtete). Jetzt erzählt der Vater des Buben, wie es seinem Sohn nach der Attacke ergangen ist. „Er musste mit über 60 Stichen genäht werden“, sagt Claude Koudoagbo. Mehrere Tage blieb der Bub im Krankenhaus. Inzwischen sei die Wunde zwar gut verheilt. Möglicherweise müsse der Kleine aber noch ein weiteres Mal operiert werden.
Nicht nur am Körper des Kindes hat das schreckliche Erlebnis Spuren hinterlassen. Auch in seiner Psyche arbeitet es nach. „Wenn mein Sohn auf der Straße einen Hund sieht, fängt er sofort an zu weinen und zu schreien“, berichtet der Vater. Und auch bei Cesars Mutter hat sich die brutale Szene eingebrannt.Ihr Kleiner hatte im Flemischweg in der Blumenau mit anderen Kindern gespielt. Sie war derweil auf dem Balkon. Plötzlich hörte sie ihren Buben schreien. Sie lief auf die Straße. Doch die hochschwangere Frau konnte den beißwütigen Rottweiler nicht vertreiben.
Erst einem Sicherheitsmann, der in der Nachbarschaft wohnt, gelang es, den wild gewordenen Hund von seinem Opfer zu trennen – mit einem Stock und Tier-Abwehrspray. Die Eltern sind froh, dass der 15 Monate alte Hund seiner Besitzerin weggenommen wurde und jetzt im Tierheim lebt. Allerdings hätten sie sich nach der Beiß-Attacke ziemlich allein gelassen gefühlt. „Niemand hat sich für uns interessiert – nur für die Hundebesitzerin“, sagt Küchenhilfe Claude Koudoagbo. Kein Mensch habe sich erkundigt, wie es Cesar gehe.
Die Hundehalterin schon gar nicht. Sie hatte bei der Polizei behauptet, der Rottweiler namens „Budda“ sei am besagten Tag an einem Geländer angebunden gewesen. Und habe sich losgerissen.„Wir waren bereits beim Kinderarzt, aber der hat unserem Sohn bloß Schlaftabletten verschrieben“, sagt der Vater. Das ist für ihn keine Lösung. Jetzt will er einen Kinder-Psychologen suchen, der Cesar hilft. Damit der Kleine wieder ruhig schlafen kann.
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